Hemdsärmlig ins nächste Jahr: Systems eröffnet
Trotz schwindender Ausstellerzahlen und voraussichtlich deutlich weniger Besuchern – IT-Wirtschaft und Politik frohlocken zur Eröffnung der Systems 2003 in München.
Trotz geschwundener Ausstellerzahlen und voraussichtlich auch deutlich weniger Besuchern – sowohl IT-Wirtschaft als auch die Politik frohlocken zur Eröffnung der Systems 2003 in München. Es gebe gute Chancen für einen Aufschwung, meinte Bayerns Wirtschaftsmnister Otto Wiesheu zu Beginn, und auch Bitkom-Präsident Willi Berchtold sagte, er sei “optimistisch”. Nach einem Branchenwachstum von 1 Prozent im laufenden Jahr rechnet der Verband mit 3,1 Prozent im kommenden Jahr.
“Das schlimmste ist jetzt überstanden, die Zeichen zeigen wieder nach oben”, so Wiesheu in seiner Eröffnungsrede. Die Messe München wertet die Zahl von 150 Ausstellern als Hoffnungssignal, die sich quasi in letzter Minute noch für einen Stand in den sieben Messehallen angemeldet haben – oder ihre Absage wieder rückgängig machten. Damit kommt die Systems zusammen mit der ‘Internet World’ jetzt auf rund 1300 ausstellende Unternehmen und Organisationen, das ist aber immer noch deutlich weniger als die 1600 Aussteller aus dem vorigen Jahr.
Wichtigstes Thema der deutschen Herbst-IT-Messe ist in diesem Jahr die IT-Sicherheit. Hier zeigen 180 Aussteller ihre Produkte oder informieren über Dienstleistungen. Das sind knapp 50 Prozent mehr als vor einem Jahr. Außerdem können die Besucher sich ausführlich über Open-Source-Software im Unternehmenseinsatz informieren, über drahtlose Kommunikationslösungen sowie die durchgängige Abbildung von Geschäftsprozessen. Vor allem um die Vertreter kleiner und mittelständischer Unternehmen an IT-Themen heranzuführen, bietet die Messe Führungen zu einzelnen Themen an. Im kommenden Jahr soll die Systems dann ein deutliches Facelifting verpasst bekommen und mit ähnlichen Aktionen rund um die Stände der Aussteller mehr Besucher anlocken.
Einen Dämpfer hat unterdessen Hewlett-Packard (HP) den Ausstellungsmachern verpasst. Der US-Konzern kündigte an, auf der CeBIT im kommenden März nicht mehr mit einem eigenen Stand aufzutreten. Allenfalls auf der Ausstellungsfläche von Partnern wolle man sich noch präsentieren. Vor einem halben Jahr hatte HP in Hannover noch rund 100 Produkte auf einer Fläche von 1500 Quadratmetern präsentiert. Die Deutsche Messe AG als Veranstalter dürfte die Entscheidung aus Böblingen hart treffen, weil gerade erst Canon seinen CeBIT-Besuch für 2004 abgesagt hat.
Die eingesparten Mittel will HP für Marketing ausgeben. Dabei seien verstärkte Werbekampagnen denkbar, aber auch Roadshows und die Beteiligung an Hausmessen, heißt es weiter.
Die Systems läuft bis zum Freitag, 24. Oktober. Der Eintritt kostet eigentlich 29 Euro. Weil aber zahlreiche Computer-Zeitschriften ihren Heften schon Gratis-Tickets beilegen durften, kursieren die Karten bereits seit Tagen bei Ebay. Meist werden nicht mehr als 3 Euro gezahlt.