Die Corba-Spezialisten von Iona Technologies, Dublin, haben eine Art Middleware-Bus geschaffen, der unterschiedliche Systeme und Anwendungen nicht nur über Web-Services miteinander verbindet, sondern auch die Middleware von Wettbewerbern wie Tibco, BEA Systems, Microsoft, IBM oder Sun. Auf diese Weise lassen sich nun vorhandene Applikationen überall im Unternehmen sowie im Web nutzen, ohne dass man – wie bisher – auf die dafür vorgesehene Middleware Rücksicht nehmen müsste. Außerdem lässt sich diese Technik nützen, um mittelfristig die im Unternehmen eingesetzte Middleware zu konsolidieren – eine im Integrations-Boom drohende Technikvielfalt eindämmen.
Konkret handelt es sich um vier Ausprägungen einer Middelware-Architektur, die Iona Technologies zwar als Software anbietet, aber als Dienstleister realisiert. Daher sind vom Unternehmen auch keine Preise zu erhalten. Auf der modischen Webservices-Welle schwimmt vor allem ‘Artix Encompass’. Die damit entwickelten Webservices ermöglichen es, vorhandene Legacy-Anwendungen für moderne Clients nutzbar zu machen. Ähnliches gilt für ‘Artix Mainframe’, mit dessen Hilfe Großrechner-Programme wie das Transaktionssystem CICS oder das Datenhaltungssystem IMS über Webservices in das Unternehmensnetz eingebunden werden. Gäbe es nur diese Komponente, könnte man wie manche Mitbewerber es tun, davon sprechen, dass Iona sein Produktspektrum lediglich mit Webservices-Techniken abrundet.
So bezeichnet etwa Wolfgang Gebhard, Product Manager EMEA beim Mitbewerber Tibco Software, das Middleware-Paket von Iona als eine Management-Infrastruktur für Webservices. Er lobt bei Artix die reife Funktionalität in Bereichen, die bei Webservices noch als Schwachstellen gelten. Dazu gehören Sicherheit, die Organisation der Zugriffsrechte und die Transaktionsunterstützung. In diesen Bereichen kommt Iona die langjährige Erfahrung mit Common Object Request Broker Architecture (Corba) zugute, die als Mutter aller objektorientierten Middleware gelten kann.
Die Deutung der Iona-Produkte als Webservices-Plattform erlaubt es Gebhardt, Artix nicht als direkte Konkurrenz sehen zu müssen. Tatsächlich redet er hier die Bedeutung von Ionas Webservice-Bus klein, der insbesondere bei ‘Artix Relay’ für den Datentransport zwischen heterogenen Systemen sorgt, gleichgültig, ob diese mit Tuxedo (BEA), MQ/Series (IBM), Tibco, Corba, J2EE oder Dotnet (Microsoft) arbeiten.
Auf dieser Ebene räumt Gebhard “Überlappungen” ein, da auch Tibco mit einem – allerdings proprietären – Bus arbeitet, der über eigens geschriebene Schnittstellen Anwendungen einbindet. Ein weiterer Unterschied ergibt sich dadurch, dass Tibco für den Datentransport auf den Java Message Service (JMS) setzt, während Iona für seinen Bus sich an die Web Services Definition Language (WSDL) hält. So erfolgt die Umsetzung der Protokolle über die so genannten Service-Verträge von WSDL. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass mit Artix keine zusätzliche Middleware angeschafft wird, sondern eine Art Meta-Bus, der die Daten über vorhandene Techniken transportiert. Die Eigenschaften von Artix lassen sich zudem dafür nutzen, vorhandene Middleware-Techniken zu konsolidieren, ohne dass die Änderungen bei den Nutzern sichtbar werden. Das dafür vorgesehene Produkt ‘Artix Migrate’ ist allerdings noch in Vorbereitung.
Trotz des Lobs selbst von der Konkurrenz ist Artix nicht die Lösung aller Integrationsprobleme. Alfred Otto, Senior Manager bei Accenture Deutschland, sieht die Stärken Ionas eher auf technischer Ebene, bei der Verbindung von Systemen: “Die Produkte der Artix-Familie haben ihre Stärke beim Übertragen von Informationen, bei der Behandlung von Standards und bei der technischen Verbindung von verschiedenen Middleware-Plattformen.” Dafür weisen sie kaum Funktionen auf Geschäftsprozess-Ebene auf. Otto urteilt: “Wenn es um Prozessintegration geht, um Workflows oder Business Activity Monitoring, sind die Anwender mit Produkten wie von Tibco, WebMethods oder SeeBeyond deutlich besser bedient.”
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