Microsoft wird wieder Monopolmissbrauch vorgeworfen
Der Monopolist aus Redmond testet mal wieder seine Grenzen.
Der Monopolist aus Redmond testet mal wieder seine Grenzen: In einer formalen Beschwerde an Richterin Colleen Kollar-Kotelly, die die Einhaltung der Auflagen im Kartellrechtsstreit gegen Microsoft beaufsichtigt, monieren die Kläger aus dem US-Justizministerium und 19 Bundesstaaten einige Eigenschaften im Betriebssystem Windows XP.
Es geht insbesondere um die Funktion ‘Shop for Music Online’, die direkt vom Betriebssystem angeboten wird. Macht der Nutzer davon Gebrauch, launcht das System Microsofts Internet Explorer und verbindet mit entsprechenden Online-Retailern wie Buy.com oder CDnow.com, und zwar über eine Zwischenseite auf der Domain windowsmedia.com.
Bei diesem Vorgang gibt es zweierlei zu beanstanden: Zum einen wird immer der Internet Explorer hochgefahren, auch wenn der Default-Browser des Anwenders ein anderer, wie beispielsweise Opera, ist. Zum anderen verlinkt die Funktion zu einer Seite, deren Inhalt durch Microsofts Partner gesponsert sind.
Bis Ende dieser Woche wollen sich die Parteien geeinigt haben, andernfalls steht für das Justizministerium und die 19 Staaten eine erneute Klage auf dem Programm. Microsoft weist freilich alle Schuld von sich und beteuert, die Funktion sei konsistent mit der vor einigen Monaten erzielten Einigung.