Neues US-Netz setzt IPv6 um

Nordamerika hat sein größtes IPv6-Netzwerk in Betrieb genommen. ‘MoonV6’ kann dank der neuen Version des Internet Protokolls (IP) einen riesigen Pool freier IP-Adressen zur Verfügung stellen. Das derzeitig gängige IPv4 wird nach Angaben vieler Experten innerhalb der nächsten Jahre keinen weiteren Rechner oder andere Netzwerkgeräte mehr anbinden können, weil dem Protokoll schlicht die Nummern ausgehen.
Der größte Anwender des neuen Backbones ist das amerikanische Verteidigungsministerium, das laut US-Medienberichten versprochen hat, 2008 komplett auf IPv6 umzustellen. Das IPv6-Forum – zu den Gründungsmitgliedern zählen etwa das Deutsche Forschungsnetz, Siemens, Cisco und 3Com – ist dankbar für so einen prominenten Anwender. Dennoch zieren sich viele US-Hersteller, Anwendungen auf dem neuen Netz zu testen. Oracle gehört dazu.

Auch wenn die Akzeptanz für IPv6 noch daher geschlichen kommt, wie Frühnebel sich verzieht, sehen viele Experten eine dringende Notwendigkeit für die Erweiterung des Adressraums. Gerade in Europa und Asien könne es bald eng werden. Andere dagegen sehen ein globales Problem, wenn es bei dem derzeitigen System IPv4 bleibt. Und wiederum andere lässt die Hysterie völlig kalt. So wies schon im Februar der Chef der Internet-Verwaltung Apnic (Asia Pacific Network Information Center), Paul Wilson, darauf hin, dass die angebliche Knappheit der IP-Adressen “ins Reich der Fabeln gehört.”

Silicon-Redaktion

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