Physik macht verschlüsselte Daten absolut sicher

Die im vergangenen Jahr erstmals präsentierte Verschlüsselungstechnik mit dem Namen ‘Quantenkryptografie’ (QC) könnte bald zum Synonym für die sichere Übertragung von Daten werden. Jetzt haben sich die Entwickler und eine nicht kommerzielle Handelsorganisation zusammen getan, um die Technologie zu verbreiten und weitläufig anzubieten.
Die Quantenkryptografie basiert auf der Quantenphysik. Jetzt müsste man wirklich Physiker sein, um das Prinzip genau zu verstehen. Im Grunde geht es nämlich darum, einen Schlüssel zu generieren, der Sender und Empfänger mit Hilfe von polarisierten Photonen kommunizieren lässt. Einfacher gesagt, macht sich die QC zu Nutze, dass jede Störung der Photonen – beispielsweise ein Hackerangriff – die Übermittlung beeinträchtigt. Dann passt der Schlüssel des Absenders nicht mehr zu dem des Empfängers. Die Daten könnten so zwar vorerst nicht vom berechtigten Empfänger entschlüsselt werden. Aber ein Hacker hätte auch keine Chance. Denn versucht der, die Daten zu lesen, müsste er einen ebenfalls quantenphysikalisch generierten (und passenden!) Gegenschlüssel haben, um die Informationen zu decodieren. Das ist aber nach Angaben der Erfinder nicht möglich. Selbst bei einer noch so großen Rechenleistung. Während bei derzeit üblichen PKI-Verfahren (Public Key/Privat Key Infrastructure) Schlüssel mit einer Länge zwischen 56 und 256 Bit generiert werden, existiert bei QC kein derartiger Algorithmus – und kann dementsprechend auch nicht geknackt werden.

Zwei Schweizer Firmen werden die Hauptelemente für den Aufbau einer QC-Infrastruktur liefern: ID Quantique wird die Hardware stellen und WiseKey sorgt für das Schlüssel-Depot. Sie arbeiten zusammen mit OISTE, der International Organisation for the Security of Electronic Transactions, die die weltweite Zertifizierung und Registrierung übernehmen soll.

Der elektronische Datenverkehr könnte künftig also sicherer, weil besser kodiert, werden. Allerdings beschränkt sich die Handlungsfähigkeit der Verschlüsselung durch eine begrenzte Reichweite. Maximal sind derzeit 67 Kilometer über ein übliches Glasfaserkabel möglich. Dennoch hofft die Allianz auf große Kunden. Zunächst werden das wohl Behörden und Banken sein, ließen die Partner in einer gemeinsamen Mitteilung wissen.

Silicon-Redaktion

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