Während die EU das Kartellverfahren gegen Microsoft Mitte März abschließen will und sich die US-Behörden bereits außergerichtlich mit Redmond geeinigt haben, droht Microsoft jetzt aus Fernost neues Unheil. Die japanische Wettbewerbsbehörde hat Redmond beschuldigt, Kartellgesetze zu verletzen.
Vertreter der Behörde sagten nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, Microsoft habe japanischen PC-Herstellern Lizenzen für Windows XP zu unfairen Bedingungen angeboten. Die Kartellwächter wollten die Angelegenheit so schnell wie möglich klären. Eine Sprecherin von Microsoft Japan habe bestätigt, dass die Kartellbehörde das japanische Microsoft-Hauptquartier “besucht” habe. Weitere Details habe die Sprecherin nicht genannt. Andere Medien, etwa die Süddeutsche Zeitung, meldeten eine “Razzia” und eine “handstreichartige Durchsuchung” des japanischen Microsoft-Hauptquartiers.
Nach dem Reuters-Bericht sprachen die Kartellwächter auch beim PC-Hersteller NEC vor. Ein Unternehmenssprecher habe gesagt, die Behörde interessiere sich für die Einzelheiten des Handels mit Microsoft. Die japanische Wettbewerbsbehörde hatte bereits 1998 gegen Redmond ermittelt. Die damaligen Ermittlungen betrafen die Einbindung des Internet Explorers in Windows und die Vertriebspraxis von Word und Excel. Das Verfahren war damals ohne Konsequenzen geblieben.
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