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US-Forscher ziehen sich aus RFID-Forschung zurück

Das Massachusetts Institute of Technology wird sich zum Monatsende aus der Entwicklung von Standards für die RFID-Technik (Radio Frequency Identification) zurückziehen. Der Übergang zur kommerziellen Anwendung mache eine Umwandlung des bisherigen ‘Auto-ID Center’ in die ‘Auto-ID Labs’ notwendig, sagte dessen Geschäftsführer Kevin Ashton.
In das universitäre Forschungslabor haben Einzelhandelsriesen wie Coca-Cola, Gilette oder Walmart in den vergangenen vier Jahren insgesamt 20 Millionen Dollar investiert. Sie alle hoffen auf ein Vielfaches an Einsparungen, wenn Millionen von winzigen Funkchips auf einzelnen Produkten den Warendurchsatz von der Produktion über Transport und Lagerung bis hin zum Einzelhandel vereinfachen und beschleunigen.

“Die RFID-Technik ist in ihrer Entwicklung an den Punkt gelangt, an dem die Koordinierung von Standards und Spezifikationen unter den Anwendern ansteht. Das geht über den Auftrag einer Universität hinaus”, so Ashton. “Unser Rückzug bedeutet, dass RFID schon sehr bald Wirklichkeit wird.” Die bisher erarbeiteten Standards werden künftig von EPC Global verwaltet, der Organisation, die bereits die weltweite Standardisierung der Strichcodes auf Waren koordiniert.

In den vergangenen Monaten mussten sich Techniker und Unternehmen mit harscher Kritik von Daten- und Verbraucherschützern auseinandersetzen. US-amerikanische Gruppen riefen zu einem weltweiten Boykott der Produkte von Benneton oder Procter & Gamble auf, die vorübergehend RFID-Chips eingesetzt hatten. Industrievertreter wie etwa Sun weisen darauf hin, dass die passiven Halbleiter lediglich Codes aussenden, die nur von dem ursprünglichen System genutzt werden können.

Es sollen also keine Klarschrift-Informationen über das Produkt auslesbar sein. Auch eine Speicherung von Ort und Zeitpunkt des Kaufs oder gar Informationen über die Bezahlung der Ware ist nicht möglich. Wegen der anhaltenden Proteste sichern die Hersteller und Einzelhandelsunternehmen aber inzwischen zu, dass die Chips an der Einzelhandelskasse verlässlich unbrauchbar gemacht werden könnten.

Silicon-Redaktion

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