Niedriglohnländer wie Indien oder China könnten mit US-Gefängnissen neue Mitbewerber um Outsourcing-willige Unternehmen bekommen. Wie die Nachrichtenagentur AP meldet, wollte die US-Consultingfirma Perry Johnson zunächst ihr Callcenter nach Indien auslagern. Dann habe das Unternehmen jedoch entschieden, Häftlinge der ‘Snake River Correctional Institution’ in Ontario (Oregon) als Callcenter-Mitarbeiter anzuheuern.
Die Eröffnung des Callcenters im Gefängnis sei nur halb so teuer gewesen, wie eine Auslagerung nach Indien, hieß es in US-Medien. Perry Johnson ist nach eigenen Angaben einer der größten US-Trainer für Qualitätsmanagement nach dem ISO 9000-Standard. Da Beratung ein wichtiger Geschäftszweig des Unternehmens sei, telefonierten die Insassen oft mit Geschäftsführern und Geschäftsleuten. Alle Gespräche würden aufgezeichnet.
Perry Johnson stelle nur Häftlinge ein, die noch drei bis fünf Jahre zu verbüßen hätten. ‘Draußen’ müsse das Unternehmen dagegen mit einer Fluktuation nach neun Monaten rechnen. Die Beschäftigung der Häftlinge habe noch weitere Vorteile: So seien die Mitarbeiter pünktlich und fehlten nicht unentschuldigt. Außerdem freuten sie sich darüber, für etwa 130 Dollar im Monat arbeiten zu können und wechseln nicht den Arbeitsplatz.
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