“Datenbank-Anbieter interessieren sich zunehmend für die darunter liegenden Speichersysteme, wir wagen als Speicherhersteller den Blick nach oben und nähern uns den Datenbanken an.” Mit diesem Motto will sich der Speicherhersteller Hitachi Data Systems ganz neu aufstellen. Formuliert hat dies Mark Ellery, Business Development Manager UK. Er spricht damit neben den neuen Kooperationen mit Firmen wie Ixos, einer tieferen Partnerschaft mit ApplIQ sowie eigenen Lösungen für Lifecycle Management, vor allem eins an: die stärkere Hinwendung zu Software und Services.
Diese sollen nämlich, CEO Shinjiro Iwata zufolge, in Zukunft einen erklecklichen Teil des Budgets abbekommen, das für Forschung und Entwicklung zur Verfügung steht. Derzeit seien 40 Prozent des Speichergeschäftes für Software reserviert – entweder eigene oder durch Partnergeschäfte angebotene. In einem noch nicht feststehenden Zeitraum soll daraus ein 50:50-Verhältnis zwischen Hardware und Software, beziehungsweise Services werden. Dem liege einerseits die Erkenntnis zugrunde, dass für jeden in IT investierten Dollar weitere zehn ausgegeben werden müssten, die Neuanschaffung zu verwalten. Andererseits sei eben der Fokus der Kunden gewandert und werde sich noch weiter von der reinen Techniklösung in Richtung Geschäftsprozesse verändern.
“Die Kunden wollen bald nicht mehr nur Kosten einsparen, sondern ihre Konsolidierung mit standardisierten Produkten auf eine neue Stufe heben”, erklärt Mark Ellery im Gespräch mit silicon.de. Dabei bleibe trotz der weltweiten Entwicklungs- und Reseller-Partnerschaft mit dem Content-Management-Anbieter (CM) Ixos die Expertise von HDS im Bereich der Speicherhardware erhalten. Die CM-Vereinbarung, in deren Rahmen HDS die wahlweise alleinstehend oder in die eigenen Verwaltungsprodukte integrierten Lösungen von Ixos anbieten wird, sei lediglich ein Schritt auf einem besonderen Weg. Dazu gehört auch die stärkere Kooperation mit dem Softwareintegrator ApplIQ, mit dem die Standardisierung von Speicherverwaltungssystemen nach SMI-S vorangetrieben werden soll.
Doch solange diese Richtlinien noch nicht industrieweit umgesetzt sind, fasst er die Philosophie bei HDS so zusammen: “Es ist wie bei der Virtualisierung: Alle Hersteller reden davon und die Taten hinken den Worten weit hinterher; obwohl die Technik interessant ist, ist sie derzeit schlecht zu gebrauchen.” Bis die Technik real die Versprechungen erfüllen könne, werde HDS die Zeit nutzen, “um die Probleme der Kunden zu lösen – und zwar ganz pragmatisch”.
Ellery beschreibt die unter anderem genau dafür eingegangenen Partnerschaften mit einem Blick in die eigenen Regale: “Das Kundeninteresse ist sehr breit gefächert, je nach Bedarf verkaufen wir ihm Speicherdisks für den Laptop oder Terabyte-Speicherschränke wie den ‘Thunder 9580’ und sind stolz darauf, dass wir bis jetzt noch beinahe jedes Problem von Kunden mit unseren Angeboten lösen konnten.” Das Partnerwissen rechnet er hierbei großzügig dazu. Daher behandeln laut Ellery die HDS-Leute ihre Reseller und Partner genauso wie einen Kunden. Schließlich sei die eigene Verkaufsmannschaft so klein wie handverlesen. Er führt an: “Gerade im regionalen Maßstab kennen sich die Reseller besser aus, sind näher an den Kunden dran; warum sollten wir mit hohem Aufwand etwas eigenes daneben stellen?”
Aber obwohl er zugeben muss, dass ohne die Partner (Zitat: “Wir bauen einfach unser Expertenwissen dadurch aus, dass wir von anderen Experten lernen.”) der jetzt angekündigte breite Vorstoß in die Software-Welt nicht möglich wäre, verlässt er sich immer noch gern auf den Eigenbau, denn: “HDS läuft am besten auf HDS-Systemen.” Die oft unübersichtlich heterogenen Speicherwelten bei den Kunden hätten allerdings die Erkenntnis gebracht, dass “es Bereiche gibt, in denen sich andere Software-Anbieter besser auskennen und die selbst zu bauen uns zuviel Geld kosten würde”.
Doch für ihn wie auch für CEO Iwata steht fest, dass die bisherige Hardware-Lastigkeit der Firma ein Gerücht, die Softwarewelt nichts Neues für HDS sei. Ellery: “Wir betrachten Storage an sich als unsere Kernkompetenz, und wenn wir uns auf die konzentrieren, ist die Software mit dabei.” So sei beispielsweise auch zu erklären, dass noch in diesem Geschäftsjahr eine größere Investition in diesen Bereich bei HDS geplant sei. Und er gibt einen Ausblick auf die Zukunft, wenn er sagt: “Datenbankenhersteller wie unser Partner Oracle beginnen allmählich, sich für Storage zu interessieren, also für das, was unter den Datenbanken liegt; wir machen es umgekehrt und nähern uns vom Storage-Gedanken kommend den Datenbanken an.” Schließlich könne ein guter Speicher nur dann richtig funktionieren, wenn er die “Software drüber” berücksichtige und einbeziehe. Das und andere Spezialaufgaben, die mit Data Lifecycle Management und Informationsverwaltung zusammenhängen, sollen allerdings vorerst noch Partner wie die kürzlich von Opentext übernommene Ixos für HDS machen.
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