Microsoft wird seinen umstrittenen System-Nachrichtendienst mit dem kommenden Servicepack 2 für Windows XP standardmäßig deaktivieren. In den vergangenen Monaten hatte zum einen die Zahl der Spam-Meldungen über den Nachrichtendienst drastisch zugenommen, zum anderen warnen Sicherheitsexperten vor Schwachstellen, die es Angreifern erlauben würden, über den Nachrichtendienst auf den Client zu gelangen – an allen sonstigen Sicherheitsvorkehrungen wie etwa der Firewall vorbei. Würmer wie Blaster oder Slammer könnten sich so ungehindert verbreiten.
Eigentlich ist der Nachrichtendienst auch nur für Clients im Netzwerk gedacht. Der Administrator etwa kann den Anwendern Nachrichten über den Systemzustand oder die (Nicht-)Verfügbarkeit von Servern zukommen lassen. Microsoft wurde deshalb ohnehin dafür kritisiert, den Dienst in seinen PC-Betriebssystemen bei Auslieferung zu aktivieren. “Momentan versuchen wir, diese Abschaltung mit unseren Entwicklern abzustimmen”, bestätigte Neil Charney, bei Microsoft zuständig für Microsofts Client Group.
AOL hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, der Nachrichtendienst sei in der Client-Software der rund 15 Millionen Kunden weltweit sukzessive deaktiviert worden. Schon ein Jahr vor dieser drastischen Maßnahme hatte der Internet-Serviceprovider damit begonnen, den spezifischen Nachrichtendienst-Traffic auf die Clients seiner Kunden zu blockieren.
Das Windows XP Servicepack 2 ist für die erste Jahreshälfte 2004 angekündigt. Damit will der Softwarehersteller dann wiederum seine ‘Internet Connection Firewall’ in den Betriebssystemen aktivieren, die dort in der Mehrzahl der installierten Systeme ungenutzt schlummern dürfte.
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