USA halten an radikalem Kurs für Digital-TV fest

Die US-amerikanische Telekommunikationsaufsicht FCC ist mit ihrer strikten Haltung zur Einführung von digitalem Fernsehen in den Vereinigten Staaten vor Gericht bestätigt worden. Eine ganze Reihe von Herstellern von Fernsehgeräten, Videorecordern und DVD-Playern hatten gegen die Auflagen geklagt, wonach schon im kommenden Jahr mindestens die Hälfte ihrer verkauften Großfernseher über ein integriertes Digital-Empfangsteil verfügen muss. Schon drei Jahre später, Mitte 2007 sollen keine Fernsehgeräte ohne Digitalempfang verkauft werden dürfen – Ausnahmen soll es nur für besonders kleine Bildschirme geben.
Während die FCC und mit ihr die politische Mehrheit im Parlament mit diesen Auflagen die Einführung digitaler TV-Technik vorantreiben will, sehen die Hersteller diese Eingriffe als unnötig und nicht gerechtfertigt an. Denn über den Verbreitungsweg der digitalen Signale ist mit den geplanten Vorschriften gar nichts ausgesagt. Digitales Fernsehen kann auch in Zukunft über das vorhandene Kabelnetz, über Satellitenschüsseln oder terrestrisch empfangen werden. Die Kabelkunden und Sat-Anlagenbesitzer verfügen aber längst über entsprechende Set-top-Boxen. Trotzdem will die FCC sicherstellen, dass bei Einführung digitaler TV-Programmverbreitung, die in drei Jahren starten soll, die Käufer neuer Geräte auch das lokale Angebot nutzen können, ohne zusätzliche Geräte erwerben zu müssen.

Auch in der Bundesrepublik gestaltet sich die Einführung digitaler Radio- und Fernsehverbreitung nicht gerade einfach. Obwohl der ‘Digital Audio Broadcast’ (DAB) bereits in einigen Regionen angelaufen ist, bleiben Angebot und Verkauf von Empfangsgeräten weit hinter den Erwartungen zurück.

Den bisher radikalsten Schnitt haben die Sender im Großraum Berlin gemacht. Hier wird seit dem Sommer kein terrestrischer Fernsehempfang mehr angeboten. Analog bekommt man die Programme nur noch über Kabel oder Satellit, den terrestrischen Verbreitungsweg hat das digitale Fernsehen für sich allein. Neben den Herstellern erwarten Programmanbieter und andere Dienstleister, dass sich ein Markt für zusätzliche Dienste entwickeln wird, die über die Empfangsgeräte genutzt werden können.

Silicon-Redaktion

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