Der Patch für den Internet Explorer (IE) von Microsoft wurde lange erwartet und schloss eine nicht unerhebliche Sicherheitslücke, über die User auf Seiten geleitet werden konnten, die sie eigentlich nicht ansteuern wollten. Jetzt regt sich erste Kritik von Seiten einiger Entwickler an dem Patch von Microsoft. Denn mit der Sicherheitslücke wurde eine Funktion des Browsers deaktiviert, die in vielen Applikationen eingesetzt wird. Bei so manchem Website-Betreiber gingen in den letzten Tagen viele Beschwerden ein, dass registrierte User plötzlich keinen Zugang mehr hatten.
Mit dem Feature konnten Username und Passwort als Bestandteil der URL im Klartext übertragen werden. Keine besonders sichere Lösung. “Das ist für unkritische Informationen, Informationen, auf die nicht jedermann im Netz Zugriff haben sollte”, erklärte ein Entwickler gegenüber US-Medien. “Microsoft hat gute Gründe diese Probleme anzugehen, aber die Art, wie das Problem gelöst wurde, einfach einen internationalen Industriestandard abzuschießen, ist problematisch”, so der Entwickler weiter.
Ein Betreiber einer Seite mit “Adult Content” beklagte sich gegenüber einem britischen Internetdienst, dass jetzt viele seiner Kunden nicht mehr auf die Site gelangen könnten. “Wir veröffentlichen unsere Software über Shareware und beim Registrieren nutzen wir das Feature, um mit den Servern zu kommunizieren. Jetzt haben wir viele Beschwerden von Kunden, die keinen Zugang mehr zum Content und zu Anwendungen haben, für die sie bezahlt haben”, erklärte der Betreiber. Das Problem lasse sich wohl in einigen Tage beheben, doch habe der Betreiber seitdem schon einige Kunden verloren, die dann kurzerhand zur Konkurrenz gegangen seien. Auch die Zeit bis zur Behebung des Fehlers sei kritisch für den Kundenstamm.
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