Mit dem Republikanischen Senator Orrin Hatch als Wortführer versucht die IT-Industrie derzeit, die jährliche Obergrenze von 65.000 neuen, zeitlich begrenzten Visa für ausländische Arbeitskräfte in den USA zu kippen. Die Industrie befürchtet, dass die nach der Entlassungswelle der letzten Jahre festgesetzte Grenze bereits 2004 zu einer Ressourcenknappheit führen könnte, berichtet das Wall Street Journal.
Allerdings ist das Thema sowohl unter Politikern als auch in der Bevölkerung äußerst kontrovers. Die seit 2001 andauernde Krise auf dem IT-Markt hat zahlreiche, vor allem große Unternehmen dazu veranlasst, Personal im großen Stil abzubauen. Deswegen versucht sich die Industrie gegenüber den Behörden konziliant zu zeigen. Eine Sprecherin des Senators bestätigte, dass gemäß dem Vorschlag die Industrie bereit sei, für jedes erstellte Visum 1000 Dollar in die Fortbildung amerikanischer Arbeitskräfte zu investieren.
Nach den Vorstellungen der Industrie soll die Obergrenze auf 100.000 Visa jährlich erhöht werden, nach Ansicht eines Anwaltsverbandes für Einwanderer sogar auf 115.000. Als Grund führt der Verband an, dass fast 30.000 Visa für nächstes Jahr praktisch schon vergeben seien – 22.000 aus Anträgen, die bereits dieses Jahr gestellt wurden und auf Genehmigung warten, und etwa 7000 für Einwanderer aus Chile und Singapur, die im Rahmen bilateraler Verträge reserviert sind.
Ein Kompromissvorschlag wurde durch Intel in Umlauf gebracht. Demnach sollten die etwa 30.000 Halter eines zeitlich begrenzten Visums, die in der Forschung und für Non-profit-Organisationen wie beispielsweise Universitäten in den USA tätig sind, nicht in die Zählung aufgenommen werden. Das hätte den reizvollen Nebeneffekt, dass besonders talentierte und qualifizierte Nachwuchskräfte sich langfristig in den USA niederlassen könnten.
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