Drei der größten europäischen Mobilfunkbetreiber haben nun doch wieder detaillierte Zeitpläne vorgelegt, ab wann die ersten UMTS-Netze ihren Betrieb aufnehmen könnten. Der britisch-französische Betreiber Orange, die dänische KPN Mobile und die spanische Telefónica Móviles wollen “innerhalb der kommenden zwölf Monate” den neuen Standard kommerziell betreiben.
Telefónica will Ende des Jahres 52 größere Städte Spaniens mit UMTS-Diensten versorgen. Der kommerzielle Betrieb und die Vermarktung sollen dann Anfang 2004 anlaufen. Telefónica wird 1100 Sendestationen aufstellen. Innerhalb der kommenden beiden Jahre soll deren Zahl auf 7000 bis 8000 aufgestockt werden. Dafür wird der spanische Carrier laut eigenen Angaben 1 Milliarde Euro investieren.
Orange hingegen könnte nach Vodafones Rückzieher der erste englische UMTS-Anbieter sein. Gegenüber Analysten äußerte Orange-CEO Sol Trujillo dass sein Unternehmen für das dritte Quartal 2004 an einen kommerziellen Start denke: “Wir werden weiterhin Standorte akquirieren, so dass wir vermutlich bis Ende 2005 zwei Drittel unseres Marktes abdecken werden.” Orange werde dabei sehr aggressiv vorgehen und er glaube, dass die Technik reif sein werde. Bis 2005 seien dann auch alle bisher bekannten Probleme gelöst. Verschiedenen Medienberichten zufolge soll auch Orange Frankreich ähnliche UMTS-Pläne haben. Belgien und die Schweiz sollen dann in einem Jahr folgen.
Dabei hat die Konzernmutter des französischen Mobilfunkbetreibers, France Télécom, ehrgeizige Pläne: Mit ihrem Tochterunternehmen wollen die Franzosen ihren Gewinn weiter ausbauen. Nach erfolgreichem Schuldenabbau von Vorstandschef Thierry Breton soll jetzt die Mobilfunktochter ganz übernommen werden. Dazu hat das Unternehmen für alle ausstehenden Aktien des profitablen Mobilfunkers einen Kaufpreis von 9,5 Euro geboten.
Mit 1,5 Milliarden Euro will der dänische Betreiber KPN Mobile zusammen mit dem Den Haag City Council, Siemens und der Rotterdamer Hafenbehörde eine Reihe von UMTS-Feldversuchen durchführen. Man erwartet den Start Mitte des kommenden Jahres.
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