Symantec kämpft mit Schluckauf bei Produktaktivierung

Die zwangsweise Aktivierung von Anwendungsinstallationen scheint immer noch nicht ausgereift zu sein. Jetzt hat der IT-Sicherheitsspezialist Symantec Ärger mit seiner Produktaktivierung. Einige Kunden wurden nach jedem Reboot ihres Systems aufgefordert, die Aktivierung erneut durchzuführen, bei der aus Kennzahlen der Hardware eine Art ID erstellt wird. Wurde die Aktivierung mehrmals durchgeführt, weigert sich die Produktaktivierung schließlich, eine Freigabe durchzuführen – das Softwareprodukt mit seiner Seriennummer ist nicht mehr zu gebrauchen. Weltweit wurde das Norton PC-Sicherheitspaket mit den Modulen ‘Antivirus’, ‘Internet Security’, ‘Antispam’ und ‘Systemworks’ nach Angaben des Herstellers rund 1,2 Millionen mal verkauft.
Der Fehler sei bei den umfangreichen Testläufen mit rund 250.000 Anwendern nicht ein einziges Mal aufgetaucht, heißt es bei Symantec nun. Im Labor sei es nun aber gelungen, den Fehler tatsächlich zu reproduzieren. Über die eigentliche Ursache könne man aber noch nichts sagen.

Betroffene Kunden wurden aufgefordert, eine automatische Support-Abfrage ihrer Hardwarekonfiguration durchzuführen, die online verfügbar ist. Vorerst könne man nur raten, den PC einfach nicht mehr herunterzufahren, heißt es lapidar.

Nachdem Microsoft sich für seine Produktaktivierung von Windows XP schon vor Veröffentlichung laute Kritik anhören musste, hatte auch schon der Softwarehersteller Intuit ähnliche Probleme mit seiner Produktaktivierung wie Symantec. Die Finanz- und Steuer-Anwendung ‘Turbo Tax’ nahm eigenmächtig Systemveränderungen vor, die kaum mehr rückgängig zu machen waren. Vor vier Wochen entschuldigte sich Intuit für eine ganze Reihe weiterer Probleme und versprach seinen Kunden, in künftigen Softwareprodukten zumindest auf die Produktaktivierungsmodule von ‘Macrovision’ zu verzichten.

Symantec setzt dagegen auf eine andere Lösung für die Produktaktivierung. Bisher habe man noch keine Erkenntnisse darüber, wie wirksam das Aktivierungsverfahren gegen den Raubkopie-Markt tatsächlich ist. Symantec gehen durch schätzungsweise 3,6 Millionen gefälschte Datenträger nicht nur Umsätze durch die Lappen. Die Kundenbetreuung hat darüber hinaus mit Kunden zu tun, die sich über nicht funktionierende Software beschweren, die in vielen Fällen gar nicht von Symantec stammt.

Silicon-Redaktion

Recent Posts

Blockaden und Risiken bei APM-Projekten vermeiden

Application Portfolio Management (APM) verspricht Transparenz, mehr IT-Leistung und Effizienz – theoretisch.

2 Tagen ago

BSI-Bericht: Sicherheitslage im Cyberraum bleibt angespannt

Im Berichtszeitraum Mitte 2023 bis Mitte 2024 wurden täglich durchschnittlich 309.000 neue Schadprogramm-Varianten bekannt.

2 Tagen ago

KI-Hype in der Cybersicherheit – oder besser doch nicht?

KI kommt in der Cybersicherheit zum Einsatz, etwa um Abweichungen im Netzwerkverkehr zu identifizieren. Ist…

3 Tagen ago

Netzwerksegementierung schützt vor Angriffen über die OT

Ungepatchte und veraltetete Maschinen-Software ist ein beliebtes Einfallstor für Hacker, warnt Nils Ullmann von Zscaler…

4 Tagen ago

KI-Bluff bei AIOps erkennen

Die Auswahl einer Lösung sollte anhand von echten Leistungsindikatoren erfolgen, um echte KI von Behauptungen…

4 Tagen ago

Klinikum Frankfurt an der Oder treibt Digitalisierung voran

Interdisziplinäres Lenkungsgremium mit Experten aus den Bereichen IT, Medizin, Pflege und Verwaltung sorgt für die…

5 Tagen ago