HP wehrt sich mit Virenbremse und Impfstoff

Hewlett-Packard (HP) wird die Gefahr aus dem Internet langsam unheimlich. Weil Würmer und Viren für ein Unternehmensnetz immer gefährlicher werden, hat sich der Hersteller selbst ins Labor verzogen und kommt nun mit zwei Services wieder heraus, welche die bedrohlichen Attacken aus dem Web eindämmen sollen.
Da ist zum einen der ‘Virus Throttler’, frei übersetzt könnte man wohl Virenbremse sagen. Er funktioniert so: Ein Rechner baut in der Regel mehrere Verbindungen auf sobald der Anwender ins Internet geht, indem er einfach mehrere Webseiten öffnet. Diese Art von Verbindung hat nichts mit einer Telefonleitungsverbindung zum Provider beispielsweise zu tun, sondern beschreibt eine Softwareverbindung zu anderen Systemen. Das ist normal und wenig bedrohlich. Gefährlich wird es erst dann, wenn auf den Verbindungsaufbau spezialisierte Würmer und Viren diesen Prozess ausnutzen und um ein Vielfaches multiplizieren. Die Erfahrungen mit MyDoom, um nur einen dieser Art zu nennen, haben gezeigt, dass dieser Wurm sich durch solche Verbindungen schnell verbreitet hatte.

Der Virus Throttler soll solche multiple Verbindungsanfragen innerhalb weniger Sekunden, die nur ein automatisches Verbindungsprogramm generieren kann, erkennen und unterbrechen, damit sich ein Wurm oder Virus nicht mehr so schnell verbreiten kann und der Administrator Zeit hat, ein entsprechendes Gegengift in Form eines Patches zu installieren. Der Throttler kann in das Betriebssystem mit integriert werden oder als gesonderte Anwendung im Netzwerk arbeiten.

Die zweite Dienstleistung, mit der HP den Attacken den Kampf ansagen will, ist die ‘Active Countermeasure’. Das ist eine Art Impfmechanismus, der das System gezielt angreift, um Lücken herauszufinden. Mit diesem Programm kann der IT-Manager im Vorfeld potenzielle Gefahren eruieren, um im Ernstfall schon gewappnet zu sein.

Erhält HP die Information über einen neuen Virus, schnappt sich der Hersteller zunächst den Code und macht den Virus unschädlich. Diese gefahrlose neue Version des Eindringlings wird an die Kunden verschickt. Die Kunden wiederum lassen den Virus, der noch die ‘bösen’ Eigenschaften  trägt, aber keinen Schaden mehr anrichten kann, ihr System befallen. Auf diese Weise kann der IT-Verantwortliche die Problemstellen im System erfassen und die Lücken schließen.

HP stellt die Services im Rahmen der RSA Security Konferenz vor und will nach Angaben von US-Medien Ende des Jahres mit den Produkten auf den Markt kommen.

Silicon-Redaktion

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