Die beiden Lager geben sich nach außen unversöhnlich, doch sie müssen koexistieren: Zumindest große Unternehmen müssen in der Regel sowohl Dotnet- als auch Java-Umgebungen entwickeln und unterhalten. Damit die Erstellung von Java-Code leichter vonstatten gehen kann, hat jetzt die kalifornische Softwareschmiede Mainsoft eine neue Programmierumgebung herausgebracht.
Die ‘Visual MainWin Java 2 Enterprise Edition’ ermöglicht nach Angaben des Herstellers Entwicklern, die in den Microsoft-Sprachen Visual Basic oder C# programmieren, ihren Code in Java zu übersetzen. Nach einer Neukompilierung soll die Anwendung auch über eine Java Virtual Machine oder einen Java Application Server lauffähig sein.
Nach Angaben von Mainsoft war die Entwicklung dieser ‘Brücke’ möglich, weil der von den Microsoft-Sprachen erstellte so genannte ‘Intermediate Code’ dem ‘Java Byte Code’ sehr ähnlich sei. Letzterer kann direkt von einer Java Virtual Machine verarbeitet werden.
Ansätze wie der von Mainsoft könnten eines der größten Probleme von Java und deren Verbreitung lösen. Die Programmierumgebungen gelten immer noch als kompliziert und Entwickler mit Know-how sind Mangelware. Zu lange war die Java-Entwicklergemeinde sich selbst überlassen und Sun hatte es versäumt, sich stärker für die Verfügbarkeit von Tools zu engagieren. Andererseits sind Visual-Basic-Entwickler nicht gerade rar gesät und Microsoft hält seine Gemeinde zusammen.
Erste Analystenstimmen klingen zwar glücklich über den Schritt, aber auch skeptisch. “Es hört sich etwas zu gut an, um wahr zu sein”, sagte Markt Driver von der Gartner Group. Man müsse vor dem Ausschütten von Lorbeeren das Tool in einer Produktionsumgebung testen.
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