Die Suche nach brauchbaren Informationen im weltweiten Datennetz wird immer schwieriger. Nicht nur die schiere Menge der angebotenen Websites macht den Internetnutzern zunehmend Probleme, sondern auch die vernachlässigten und toten Internetseiten, die vor Jahren ihr bisher letztes Update bekommen haben.
So warnt der US-Bundesstaat Massachusetts noch immer vor den drohenden Auswirkungen des Datumsproblems zu Silvester 2000. Auch vier Jahre danach werden die Bürger aufgefordert, Lebensmittel zu horten und sich mit ausreichend Bargeld zu versorgen. Erstaunlicherweise zählt der Webcounter noch immer rund 30 Seitenaufrufe am Tag – auch wenn es da eigentlich nur Software-Patches gibt, die auch schon längst überholt sind.
Jüngsten Studien zufolge hat auch das Blogging-Phänomen viel von seinem Glanz verloren. Mit der Online-Anwendung können die Internetnutzer auch ohne HTML-Kenntnisse eine Art Web-Tagebuch führen und Texte samt Bildern auf ihre Website laden. Allerdings sind die Einträge auf zwei Dritteln aller ‘Weblogs’ oder ‘Blogs’ älter als zwei Monate, jede vierte Site wurde nach der Erstellung überhaupt nicht mit mehr oder weniger Interessantem gefüllt.
Die Experten streiten sich, ob es nicht sinnvoller ist, alte Sites, die nicht mehr aktuell sind oder nicht mehr gepflegt werden können, vom Netz zu nehmen oder ob sie wie ältere Bücher eben auch noch in der Bibliothek zu finden sein sollten. Vor allem wenn auf die Site verlinkt wurde, sei es ärgerlich, wenn deren Inhalte einfach so verschwinden würden.
Auch wenn gerade US-Politiker das Internet für ihre (Wahl-)Zwecke entdeckt haben, erscheint ein Blick auf die Kampagnen-URL vergangener Tage aufschlussreich. So wirbt ein Bürgermeister in Oregon noch immer für seine Wahl, obwohl er das Amt schon vor einem Jahr antreten konnte. Die Spielregeln des Mediums scheinen zumindest ausbaufähig.
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