Microsoft wird die zweite Generation seiner Spielekonsole ‘X-Box’ nicht mehr mit Prozessoren von Intel ausstatten, sondern setzt künftig auf PowerPC-Chips von IBM. Das bestätigte IBM-Sprecher Scott Sykes jetzt am Hauptsitz des weltgrößten Computerherstellers in Armonk. Während die zwei großen Konkurrenten auf dem Gaming-Markt, Nintendo und Sony, schon längst IBM-Kunden sind, hatte Microsoft bisher noch auf die bewährte Partnerschaft mit Intel gesetzt. Ausschlaggebend sollen jetzt Sicherheitsaspekte sein, heißt es in der Branche. Die PowerPC-Plattform könne die X-Box besser vor Hackerangriffen schützen als Intel-Systeme. “Das ist für uns ein wichtiger Erfolg gegen Intel,” kommentierte Sykes.
Für IBM ist die Lizenzentscheidung aus Redmond ein wichtiges Signal. Denn gerade die Halbleitersparte musste für das vergangene Jahr Verluste von rund 1 Milliarde Dollar ausweisen, in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres sind immerhin nur 218 Millionen Dollar Verlust angefallen. Die Auslastung der bestehenden Produktionskapazitäten gilt als Schlüssel für eine Rückkehr zu schwarzen Zahlen.
Vor allem die neue Chipfabrik in East Fishkill könnte mehr Aufträge gebrauchen. Die Produktion für die eigenen Server lastet die Kapazitäten nur etwa zu einem Drittel aus. Aufträge von Apple, Nintendo, Qualcomm, Nvidia und Xilinx werden bereits gerne angenommen. Wenn sich diese Partnerschaften stabil halten ließen, könnte die Halbleitersparte schon Mitte kommenden Jahres wieder operativen Profit zum Konzernergebnis beisteuern, meint Analyst Mark Stahlmann von ‘American Technology Research’.
Über die genauern Details wollen Microsoft und IBM noch kaum etwas sagen. Unklar ist auch, wann die zweite Auflage der seit ihrem Start vor drei Jahren defizitären X-Box auf den Markt kommen soll: Einige Analysten sprechen von einer zu erwartenden Ankündigung im kommenden Januar für eine Markteinführung Ende 2004, andere halten einen Start 2005 oder gar erst im Jahr darauf für wahrscheinlich.
IBMs PowerPC-Prozessor sei die erste Wahl gerade für ein hochintegriertes Consumer-Gerät die die X-Box, meint Envisioneering-Analyst Richard Doherty, weil die CPU weniger Energie brauche und weniger Wärme als die Intel-Produkte entwickelt – Wärme, die mit störend geräuschvollen Gebläsen abtransportiert werden müsste. Intel hatte sich bei der Konzeption der X-Box Ende der 90er Jahre erst im letzten Moment gegen den kleineren Konkurrenten AMD durchgesetzt.
Der Zuschlag von Microsoft könnte IBM zunächst zum einflussreichsten Hardwarelieferanten im boomenden Markt der Spielekonsolen machen. “Zur Mitte oder spätestens zum Ende des Jahrzehnts dürfte IBM so viel Macht im Spielemarkt haben wie Intel auf dem PC-Markt heute hat”, meint Doherty. Was nicht einer gewissen Ironie entbehrt, wie der Analyst anmerkt. Denn schließlich sei es ja IBM gewesen, die vor 22 Jahren für den Bau der ersten Personal Computer auf Intel-Prozessoren gesetzt habe und Intel zu dem gemacht hätten, was es heute ist: Ein Standard.
Daher könne es Intel eigentlich fast egal sein, ob man die Spielekonsole nun auch noch bestücken darf oder nicht, meinen Fachleute wie Kevin Krewell vom Fachmagazin Microprocessor Report: “Das war nie ein strategisches Geschäft für Intel.”
Mit Sony hat Big Blue allerdings nicht mehr als eine Entwicklungspartnerschaft geschlossen. Ob Sony die CPUs dann selbst herstellt, IBM damit betraut oder etwa einen Fremdfertiger für den Bau der ‘Playstation 3’ in Anspruch nehmen will, kann derzeit noch niemand sagen.
Weltmarktführer Intel kann sich über den Verlust der X-Box-Aufträge mit Zuwächsen beim Marktanteil im PC-Sektor hinwegtrösten. Der stärkere Absatz von Notebooks hat Intel zu einem Sprung auf 82,6 Prozent verholfen, während AMD 0,8 Prozent auf 15,8 verliert. Der kleinere Hersteller kommt bei portablen Geräten einfach nicht so oft zum Zug, auch weil Intel hier technologisch vorne liegt. Betrachtet man den gesamten x86-Markt inklusive der Geräte wie Microsofts X-Box, dann kann Intel einen Marktanteil von 83,4 Prozent vorweisen.
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