IBMs Blue Gene soll das All erforschen

Im Rahmen des holländischen Forschungsprojekts ‘Lofar’ soll der weltweit zweitstärkste Supercomputer bald in Europa installiert werden. Lofar steht für ‘Low Frequency Array’ und wird von der niederländischen Organisation Astron betrieben. Es verfolgt einem neuen Ansatz bei der Beobachtung des Weltalls, nach dem nicht mit den traditionellen Parabolantennen oder optischen Teleskopen sondern ein Array von 20.000 bis 30.000 Sensoren, die Daten über das All sammeln.
Um die von den Sensoren gelieferten Informationen schnell zu verarbeiten und in Bilder zusammenzufügen, wollen die Forscher auf eine Version von IBMs Supercomputer ‘Blue Gene’ zurückgreifen. Mit 12.000 Prozessoren bestückt soll Blue Gene/L eine Leistung von 30 Teraflops (Billionen Fließkomma-Operationen pro Sekunde) erreichen. Nach heutiger Bewertung wäre nur der Earth Simulator, ein Superrechner des Herstellers NEC, noch leistungsfähiger. Blue Gene/L soll übrigens mit Linux laufen.

IBM hatte den ersten Blue Gene ursprünglich im Rahmen eines Forschungsprojektes für die Molekularforschung gebaut. Inzwischen arbeitet der weltgrößte Computerhersteller allerdings daran, aus dem Superrechner ein kommerzielles Serienprodukt zu machen. Die kleinste Auslegung der Maschine mit 512 Dual-Core-Prozessoren hat es immerhin auf Anhieb auf die Top 100 der leistungsfähigsten Rechner der Welt geschafft – auf Rang 73. Ein auf Blue Gene/L basierendes Großprojekt für das Lawrence Livermore National Laboratory soll NECs Earth Simulator weit hinter sich lassen: Die Installation soll 360 Teraflops erreichen.

Silicon-Redaktion

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