Warum Osama bin Laden nicht bei Dell einkauft

Um zu verhindern, dass seine Produkte nicht für verbrecherische Zwecke missbraucht werden, wartet der Computer-Hersteller Dell mit einer bestechend einfachen Idee auf. Er fragt seine Kunden. Käufer müssen versichern, dass sie keine ABC-Waffen bauenden Terroristen oder Diktatoren sind. Doch nicht nur denen könnte bald die Lust auf Internet-Shopping über den Computerdirektvertrieb Dell.com vergehen.
“Wird das Produkt in Zusammenhang mit Massenvernichtungswaffen, das heißt nuklearen Anwendungen, Raketentechnologie oder chemischen oder biologischen Waffen verwendet werden?” lautet die unschuldige Frage, die jeder gewissenhafte Terrorist natürlich mit “Ja” beantworten wird. Und, ja sicher, dient der Einkauf dem “Upgrade eines existierenden Systems” – auch auf dem Gebiet der Höllenmaschinen bleibt die Zeit schließlich nicht stehen.

Man mag es kaum glauben, doch Dell hat sich bei diesem Fragebogen etwas gedacht. Die Exportbestimmungen für amerikanische IT-Güter sollen eingehalten werden, sagte ein Dell-Sprecher. Es handle sich um reine Routine-Fragen im Rahmen des Verkaufsprozesses. Sie seien nötig, um den Exportbestimmungen einiger US-Behörden nachzukommen. Andere Computerhersteller lösen das Problem, indem sie ihre Kunden auf die Verkaufsbedingungen hinweisen. Dazu genügen ihnen kurze Sätze wie “sie erklären sich damit einverstanden, die Exportgesetze einzuhalten”.

Doch Dell macht Fleißaufgaben und fragt seinen Kunden Löcher in den Bauch. So will man auch wissen, ob der Einkauf für ‘High-risk’-Aktivitäten eingesetzt wird, zum Beispiel für Flugzeugnavigations- oder -kommunikationsysteme, für die Luftverkehr-Kontrolle, für medizinische Systeme oder Lebensrettung. Nur Telefonhersteller müssen ihre Kunden nicht abfragen, wofür sie das Telefon benutzen, sagt Dell und glaubt offenbar fest daran, dass die Terroristen Rauchzeichen geben.

Silicon-Redaktion

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