Update Virus-Warnung: Mimail-Fieber befällt Tausende Rechner

Der gestern entdeckte Virus ist schlimmer als erwartet: Nahezu alle Sicherheitsexperten warnen jetzt vor dem Virus, der sich blitzartig verbreitet. Die Variante des Schädlings Mydoom, auch bekannt als Novarg oder Mimail-R, verbreitet sich über die Tauschbörse Kazaa und, was noch schlimmer ist, per E-Mail. Die ersten Exemplare stammten aus den USA, Großbritannien und Australien. Der Virus wird von Experten wegen seines polymorphen Charakters als besonders heikel eingestuft. Das heißt, der Virus wählt seine Betreffzeile zufällig und verändert diese bei jeder neuen Kopie. Das macht es für traditionelle Anti-Virus-Scanner schwer das Virus zu entdecken. Allerdings gilt auch hier: Grundsätzlich keine Attachments öffnen, die nicht bekannt sind oder angefordert wurden.
Anwender, die das Attachment einer Viren-Mail öffnen, legen ihre Daten und ihren Computer potenziell in die Hände der Hacker, heißt es. Ist das Virus erst mal aktiviert öffnet es eine Backdoor, die es Hackern erlaubt, von außen auf den befallenen PC zuzugreifen. Außerdem durchsucht der Wurm die Festplatte nach E-Mail-Adressen, an die er sich weitersenden kann. Dabei erstellt das Virus sein Attachment entweder im EXE- oder im ZIP-Format und umgeht somit viele Virenfilter, die zum Schutz vor solchen Schädlingen EXE-Dateien abblocken. Zudem kopiert sich Mydoom  als taskmon.exe in das Windowssystemverzeichnis und aktiviert sich bei jedem Systemstart neu.

Wahrscheinlich wurde das Virus entwickelt, um von den infizierten Rechnern aus eine Denial-of-Service (DoS)-Attacke auf die Website von SCO zu starten, vermutet Gernot Hacker, Senior Technical Consultant bei Sophos. Die Experten raten Computeranwendern dringend zur Vorsicht, besonders bei nicht angeforderten E-Mail-Attachments, da sich das Virus durch seinen polymorphen Charakter kontinuierlich und rasant verbreite. Verschiedene Sicherheitsfirmen bieten weitere Informationen oder bereits Patches zum Download an: Network Associates, Message Labs, Sophos, F-Secure, Panda und Symantec, Trend Micro.

Silicon-Redaktion

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