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Oracle-Anwender bleiben bei Grid-Computing skeptisch

Oracles neue Datenbank 10g ist zu unsicher und zu aufgeblasen, wenn man sie unter dem Aspekt des Grid-Computing, des vernetzen Informationsaustausches über Unternehmensgrenzen hinweg, betrachtet. Zu diesem Schluss kommt die Deutsche Oracle-Anwendergruppe (DOAG) nach einer Befragung ihrer Mitglieder.
Grid-Computing sei erst dann interessant, wenn man damit das eigene Unternehmen verlassen könne und trotzdem die Integrität und Sicherheit der Daten sichergestellt ist, so der Tenor der Umfrage. Im Gegensatz dazu zeigte sich das Oracle-Management bei einem Treffen mit Finanzanalysten in New York ausgesprochen zuversichtlich, dass schon im kommenden Jahr 10 bis 20 Prozent der Anwender auf 10g migrieren würden – entweder von 9i oder eben direkt von einer noch älteren Version der Datenbank. Die Datenbank soll gemeinsam mit dem 10g Application Server im Dezember verfügbar sein.

Für 9i habe sich innerhalb von zwei Jahren seit Einführung im Juni 2001 jeder zweite Kunde entschieden. Inzwischen sei 9i bei rund 60 Prozent der Anwender im Einsatz, heißt es. Bei 10g werde das mindestens genauso schnell gehen, wenn nicht noch schneller, meint Andrew Medelsohn, Oracles Vice President für Datenbank-Server-Technologie. “50 Prozent in zwei Jahren ist doch wirklich nicht schlecht”, so Mendelsohn.

Trotz wiederholter Nachfragen der Analysten wollte auch Finanzvorstand Jeff Henley weder zu Preisen noch den geplanten Konditionen Auskunft geben. Mit der auf Grid-Computing ausgerichteten Datenbank will Oracle seinen Angaben zufolge nun auch gegen Microsofts SQL-Server angehen – also auch in den Markt der kleinen und mittelgroßen Unternehmen vordringen. Oracle rechnet sich zumindest aufgrund vereinfachter Installation und Wartung sowie geringerer Gesamtbetriebskosten Chancen bei der begehrten Kundschaft aus. 10g ist nach Auskunft von Medelsohn die umfassendste Erneuerung der Datenbank seit 1997.

Bleibt dennoch die Frage der Migrationswilligkeit. Während viele Mitglieder der DOAG angeben, wegen des “erheblichen Migrationsaufwands” noch nicht einmal auf Oracle 9i migriert zu sein, sei noch dazu unklar, welchen Aufwand die Anwender mit dem Sprung auf 10g zu bewältigen hätten, so der DOAG-Vorsitzende Fried Saacke.

Immerhin gehe der Hersteller in die “richtige Richtung”, wenn jetzt eben auch preiswerte Standard-Hardware (Intel) und Betriebssysteme (Linux) unterstützt würden. Die DOAG rät ihren Mitgliedern aber vor allem wegen der erwarteten Aufschläge bei den Lizenzkosten zum “Abwarten”.

Silicon-Redaktion

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