Die Übernahmeschlacht zwischen Oracle und Peoplesoft findet einfach keine Entscheidung. Da hatte Peoplesoft – die Firma will partout nicht gekauft werden – ein Rabattprogramm für Kunden gestartet, wonach die Anwender Geld zurück erhalten, sollte ein neuer Inhaber bestimmte Bedingungen nicht einhalten. Jetzt wehrt sich der potenzielle Übernehmer, nämlich Oracle, und droht, sich aus den Verhandlungen zurückzuziehen.
Aber das will der Datenbankgigant eigentlich nicht. Immerhin arbeitet er seit fast einem Jahr an der feindlichen Übernahme. Gegen das ‘Customer Assurance Program’ haben Larry Ellison und seine Mannen deshalb zunächst vorsorglich eine Einstweilige Verfügung (EV) beim zuständigen US-Gericht beantragt, um den Ausverkauf des Übernahmekandidaten zu verhindern. Sollte die juristische Notbremse nicht erfolgreich sein, will Oracle den gesamten Übernahmeprozess stornieren. Ganz alleine steht Oracle nicht da, denn einige Peoplesoft-Aktionäre wollen ihrerseits die Rabatte mit einer EV verhindern.
Aber was will Peoplesoft damit erreichen? Laut einer Meldung der New York Times hoffen die Verantwortlichen der Rabattinitiative, dass der Aufsichtsrat von Peoplesoft überhaupt kein Interesse mehr an der 7,3 Milliarden schweren Übernahme durch Oracle haben könnte. Bislang sind sie aber nicht sehr erfolgreich. Denn das Programm ist schon kurz nach Bekanntwerden des Kaufbegehrens des Datenbankspezialisten begonnen worden.
Die Rabatte sind ordentliche Preisnachlässe, von denen Oracle schon gesagt hat, dass bei deren Fortführung eine Übernahme unwirtschaftlich werde. Bis zu fünfmal billigere Software wird angeboten, außerdem Rückzahlungen in dem Fall, dass die Firma übernommen wird, egal von wem, und für den Fall dass der Käufer den Support für Peoplesoft-Lösungen reduzieren würde. Mit bis zu 800 Millionen Dollar könnten die Rabatte zu Buche schlagen, ließen Peoplesoft-Verantwortliche bereits verlauten.
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