Um zumindest ein bisschen mit dem Vorurteil aufzuräumen, die Mühlen der Justiz mahlten langsam, setzt die bayerische Justiz jetzt eine Software ein, die die Jagd nach Verbrechern beschleunigen soll. ‘web.sta’ vernetzt die Staatsanwaltschaften, die Polizei, Strafgerichte und Zentralregister des Freistaats, um den Informationsaustausch untereinander zu verbessern.
“Die effiziente Verbrechensbekämpfung hat in Bayern höchste Priorität”, so Bayerns Justizministerin Dr. Beate Merk. Künftig könne jeder Staatsanwalt vom Schreibtisch aus durch elektronische Anfrage klären, ob bereits eine andere Staatsanwaltschaft im Bundesgebiet gegen den Beschuldigten ermittelt, oder ob er vorbestraft ist. Gerade in Haftsachen könne er sich so schnell einen Überblick verschaffen, mit was für einem ”Kaliber” er es zu tun hat und entsprechend reagieren.
Bis Mitte 2005 soll die Software bei allen 22 bayerischen Staatsanwaltschaften eingeführt werden. Auch andere Bundesländer sind an dem Projekt beteiligt. Für Bayern gilt: Die Ausstattung der etwa 2100 Arbeitsplätze der Staatsanwaltschaften mit vernetzten PCs soll noch 2003 abgeschlossen sein. Die Einführung von web.sta ist Teil des größten IT-Ausstattungsprojekts der bayerischen Justiz bajTECH 2000. Bis Ende 2006 werden rund 12.300 Arbeitsplätze bei den Gerichten und Staatsanwaltschaften mit vernetzten PC-Systemen und speziellen Justizprogrammen für alle gerichtlichen und staatsanwaltschaftlichen Verfahrensbereiche ausgestattet.
“Damit die durch organisierte Kriminalität, reisende Tätergruppen und die hohe Geschäftslast der ständig wachsenden Herausforderungen bewältigt werden können, muss die Computerausstattung in den Staatsanwaltschaften auf dem modernsten Stand gehalten werden”, so Justizministerin Merk.
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