Deutschland überholt USA beim Onlinehandel

Die Deutschen werden sich in diesem Jahr für 2,4 Milliarden Euro online mit Geschenken für das Christkind eindecken. Das ergab eine Hochrechnung des Marktforschungsinstituts Forrester. Insgesamt werden 166 Millionen Europäer in diesem Jahr für 9 Milliarden Euro online Weihnachtsgeschenke einkaufen. Das sind fast schon amerikanische Verhältnisse. Für die USA rechnet Forrester mit Umsätzen in Höhe von 12 Milliarden Euro. Übrigens shoppen – im proportionalen Vergleich – bereits mehr Menschen in Deutschland und Großbritannien online als in Amerika.
Europaweit geben Briten und Deutsche für ihre virtuellen Einkaufskörbe am meisten aus. 3,2 Milliarden sollen allein in Großbritannien umgesetzt werden. Das ist gut ein Drittel des europäischen Gesamtmarkts, gefolgt von Deutschland, das mit 2,4 Milliarden Euro 27 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet.

Forrester erwartet vor allem starke Umsätze in den bisher schon erfolgreichen Segmenten Flug- und Pauschalreisen. Hier sind die Vorteile für die Kunden gegenüber dem traditionellen Handel am größten. Und gerade zur Weihnachtszeit, wenn alle Welt die Verwandten besucht oder in den sonnigen Süden will, werden viele Flüge verkauft. Lebensmittel und Getränke werden hingegen nur 7 Prozent der Online-Verkäufe ausmachen.

Nach wie vor zählen Bücher zu den beliebtesten Geschenken und auch die werden gerne im Internet gekauft. Hier sind die Kunden vor allem an Schnäppchen und Sonderangeboten von Bestsellern interessiert – allerdings nicht in Deutschland. Hierzulande lässt die Bücherpreisbindung keine Sonderangebote zu.

Die Verkaufszahlen zeigen, dass viele Kunden bereits im November ihre Einkäufe erledigen, um das Chaos in der Weihnachtszeit zu vermeiden. Und das hilft natürlich auch den Händlern, den Ansturm besser zu meistern. “Erfolgreiche Händler werden sich zu Kundenanwälten entwickeln, und werden den Fokus darauf richten, was den Kunden zur Weihnachtszeit am meisten Kopfzerbrechen macht: Die pünktliche Lieferung”, erklärte Forrester-Analystin Helen Omwando, “Die Einzelhändler müssen sich auch auf unerwartete Lieferengpässe vorbereiten, wie etwa wegen Streiks, und im Gegenzug vielleicht kostenfreie Lieferung anbieten.”

Silicon-Redaktion

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