SCO und IBM überziehen sich mit Vorladungen
Die ‘SCO Group’ einerseits und IBM, Redhat und zahlreichen Linux-Anwendern andererseits beharken sich mit einer wahren Flut von gerichtlichen Vorladungsanträgen.
Im ausufernden Rechtsstreit zwischen der ‘SCO Group’ einerseits und IBM, Redhat und zahlreichen Linux-Anwendern andererseits beharken sich die beiden Seiten jetzt mit einer wahren Flut von gerichtlichen Vorladungsanträgen. Zwar ist mit einem Prozessbeginn SCO gegen IBM erst im übernächsten Jahr zu rechnen. Die Liste der erwünschten Zeugen wird aber schon jetzt immer länger.
IBM hatte den Reigen begonnen und zahlreiche Analysten und Investmenthäuser zur Aussage vorladen lassen. Deren Vertreter sollen bisher als einzige Einblick in den Quellcode bekommen haben. Während SCO eine Vorlage von Beweisen für vermeintliche Urheberrechtsverletzungen schuldig bleibt, hatten sich die aufgeklärten Analysten positiv zu den Forderungen von SCO geäußert. Baystar Capital hatte sich mit einem Millionen-Dollar-Betrag bei SCO engagiert, nachdem Fachleute Einblick in die Unterlagen genommen haben sollen. Beobachter aus der Open-Source-Gemeinde halten die Klage dennoch nach wie vor für unhaltbar.
Auf die Vorladungen von IBM reagierte SCO jetzt mit eigenen Zeugen-Wünschen. So wurde nicht nur Linux-Begründer und Kernel-Hüter Linus Torvalds bei Gericht benannt, sondern auch Richard Stallmann, der die GPL formulierte. Unter dieser am weitesten verbreiteten Open-Source-Lizenz wird Linux veröffentlicht.
Außerdem sollen die bisherigen Arbeitgeber von Torvalds, Transmeta und das Open Source Development Lab (OSDL) befragt werden. Die Linux-Fans in der Industrie, allen voran IBM, fürchten nun eine um sich greifende Verunsicherung der Anwender.