Nach dem Dementi des Telekom-Konzerns, es gebe keine Pläne an einer Übernahme einer Mehrheit an America Online (AOL), wird nun deutlich, dass zumindest die Amerikaner sich einen solchen Deal durchaus vorstellen können. Sprecher beider Unternehmen hatten Medienberichte dementiert, wonach Time-Warner-CEO Richard Parsons und T-Online-Chef Thomas Holtrop sich in direkten Gesprächen bereits auf einen Kaufpreis von rund 1 Milliarde Dollar für 70 Prozent an AOL verständigt hätten.
Allerdings weist der amerikanische Medienkonzern ausdrücklich darauf hin, dass AOL einen jährlichen Cash Flow von 1 Milliarde Dollar liefere. Außerdem sei die Niederlassung in Europa auf bestem Wege, im kommenden Jahr Profit zu machen, so ein Sprecher.
Die New York Times zitiert schließlich zwei Time-Warner-Manager, die von direkten Gesprächen zwischen beiden Unternehmen berichten. Demnach sieht es so aus, als ob die Amerikaner jedenfalls weniger Probleme hätten, über ein Joint Venture mit oder einer Beteiligung von T-Online nachzudenken. Für beide Seiten könnte es sinnvoll sein: T-Online will dringend expandieren, Time Warner will zumindest einen Großteil der Verantwortung an AOL abgeben, nachdem das Geschäft mit Online-Werbung und Medienvertrieb in den vergangenen beiden Jahren äußerst schlecht gelaufen ist.
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