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Microsoft hat Probleme mit seiner Lifecycle-Strategie

Der Schritt von Microsoft, den Support für das Betriebssystem Windows 98 bis 2006 zu verlängern, hat bei den Usern viel Zustimmung erfahren. Redmond hatte erklärt, dies vor allem mit Rücksicht auf Entwicklungsländer zu tun, wo das Betriebssystem sehr verbreitet ist. Tatsächlich sieht Microsoft in vielen Schwellenländern seine Felle davon schwimmen. Prominente Beispiele sind Brasilien und China. Hier werden von Regierungsseite massiv Open-Source-Lösungen verfolgt. Und auch die Regierung von Indien signalisierte jüngst Interesse. Doch für einige Analysten sieht die Realität anders aus: Die User zuhause sind nicht mehr so leicht zu einem Upgrade zu bewegen.
“Es ist besser wenn die Leute auf Windows 98 bleiben, als dass sie sich Sachen wie Linux anschauen”, so erklärte Michael Gartenberg, Analyst bei Jupiter Research Microsofts Haltung gegenüber US-Medien. Rund ein Viertel aller PCs haben noch Windows 98 – oder ältere Versionen – installiert. Und das stellt für Microsoft ein Problem dar. Wie soll ein User davon überzeugt werden, auf ein neues Betriebssystem zu wechseln, wenn die alte Software in den Augen der User immer noch “gut genug” ist? Zudem würde für viele ein Upgrade auch die Anschaffung neuer Hardware nötig machen – ein Schritt, mit dem sich viele Nutzer noch Zeit lassen werden. Der Softwarehersteller bestreitet schon jetzt etwa 40 Prozent seiner Einnahmen aus einmaligen Lizenzvereinbarungen und den Upgrades.

Gartenberg kennt zwei Methoden, mit denen Microsoft seine Kunden zu einem Upgrade bewegt hat: Entweder der Kunde wird davon überzeugt, eine aktuelle Software aufzusetzen, oder man streicht den Support. Das Ende des Support für Windos 98 hätte einige User zum Umstieg bewegt, aber in den Augen von Microsoft wohl noch nicht genug.

Das Beharren der Nutzer auf Jahre alter Software lässt auch die Entwicklung von neuen komplexeren Betriebssystemen, wie etwa dem XP-Nachfolger Longhorn der voraussichtlich 2006 oder später erscheinen soll, in neuem Licht erscheinen.

Silicon-Redaktion

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