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Microsoft antwortet auf Klage von Real Networks

Kurz vor Weihnachten hatte der Hersteller von Multimedia-Software Real Networks auf 1 Milliarde Dollar Schadenersatz verklagt, wegen Missbrauch seiner Monopolstellung bei der Verbreitung von Abspielsoftware. Microsofts Anwälte nutzten die letzten zwei Monate, um auf die Klage zu antworten. Der erwartete Tenor: Von Wettbewerbsbehinderung kann nicht die Rede sein, es geht nur mit rechten Dingen zu.
So seien alle bisherigen Maßnahmen des Monopolisten, seinen eigenen Windows Media Player bei den Nutzern unterzubringen und gleichzeitig Konkurrenten wie Real Networks oder Apple das Leben schwer zu machen “zulässige Wettbewerbsaktivität”. In einem 31-seitigen Papier argumentieren die Redmonder vor allem mit der großen Verbreitung des Real Players, trotz allen fairen oder unfairen Buhlens bei den Anwendern. Immerhin kann Real Networks eine installierte Basis von über 300 Millionen Abspielprogrammen vorweisen.

Auch der Unterschied zu Microsoft in Sachen Marktanteile scheint nicht eine erdrückende Überlegenheit der Redmonder zu dokumentieren. Laut Nielsen/NetRatings wird in USA der Windows Media Player von knapp 35 Prozent der Internet-Surfer bevorzugt, während es Real auf gute 20 Prozent bringt, noch deutlich vor Apple mit nicht ganz 10 Prozent.

Dem entsprechend sind Beobachter des Streits ziemlich skeptisch, ob Real tatsächlich einen Schaden durch Microsofts Praktiken wird nachweisen können. Der Markt ist (noch) äußerst divers, von einer beherrschenden Stellung durch Microsoft kann keine Rede sein. Real setzt bei seiner Klage wohl auch eher auf Europa: Nächsten Monat will die EU-Kommission ihr Urteil über monopolistische Praktiken seitens Microsoft verkünden. Ihre Argumentation stützt sich ebenfalls auf Microsofts Verhalten bei der Verbreitung des eigenen Media Players, und Experten rechnen kaum mit Milde.

Silicon-Redaktion

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