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Mobilfunker entdecken das Walkie-Talkie

Die Mobilfunkausrüster finden mit ihrer neuen ‘Push-to-Talk’-Technik großes Interesse der Carrier in den USA. Mit Sprint hat sich jetzt der dritte Anbieter entschlossen, seinen Kunden für einen monatlichen Aufschlag von 15 Dollar die Walkie-Talkie-Funktion zu geben. Mit einzelnen Gesprächspartnern oder sogar ganzen Gruppen können die Anwender dann auf Knopfdruck und beliebig lange, beliebig oft sprechen.
Zum Einsatz kommen bei Sprint zwei Endgeräte von Sanyo. In der vergangenen Woche hatte auch Marktführer Nokia ein ‘Push-to-Talk’-Mobiltelefon vorgestellt. Sprint wird seinen Dienst unter dem Namen ‘Ready Link’ vertreiben und hofft, damit an den Erfolg von Nextel anzuknüpfen.

Der US-Carrier versorgt nach Angaben von Forrester-Analyst Roger Entner bereits 94 Prozent seiner Kunden mit der Direktkommunikation im Mobilfunknetz, das sind 12 Millionen Anwender. Damit konnte Nextel in dem besonders heftig umkämpften Markt den durchschnittlichen Umsatz pro Kunde deutlich anheben und die Konkurrenz weit überflügeln.

Nach Erkenntnissen von Entner ist auch Verizon Wireless mit seinem Angebot als zweiter auf dem Markt sehr erfolgreich: Innerhalb von nur sechs Wochen nach Einführung abonnierten rund 100.000 Kunden den Direkt-Dienst.

Die US-amerikanischen Mobilfunkbetreiber bringen in diesen Tagen ihre Marketing-Maschinen auf Hochtouren, um für die Einführung der Rufnummernportabilität in den hundert größten Ballungszentren der Vereinigten Staaten gerüstet zu sein. Erstmals können die Amerikaner dann ihre bisherige Mobilfunknummer behalten, wenn sie ihren Betreiber wechseln möchten.

In der Bundesrepublik müssen die Mobilfunker seit einem Jahr komplette Rufnummern an einen Konkurrenten abtreten, wenn ein Kunde dorthin wechseln und seine bisherige Nummer nicht aufgeben will. Nach Angaben der beiden Marktführer T-Mobile und Vodafone stößt sie Möglichkeit, die von der Regulierungsbehörde vorgeschrieben wurde, aber auf kein allzu großes Interesse. Bei der Telekom-Tochter sollen es 70.000 Zugänge und 40.000 Abgänge sein. Bei einem Kundenstamm von 25,3 Millionen Kunden sei das kein großer Anteil. Die beiden kleineren Konkurrenten E-Plus und O2 zeigen sich dagegen erfreut: Sie konnten nach eigenen Angaben mehr Kunden dazugewinnen als sie durch die neue Freiheit der Kunden verloren. Denen werden allerdings nach wie vor Portierungsgebühren zwischen 22,50 und 116 Euro abverlangt.

Silicon-Redaktion

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