T-Systems drängelt bei Tetra-Vergabe
Das Wettrennen um den Milliardenauftrag für ein abhörsicheres digitales Tetra-Mobilfunknetz für die bundesdeutschen Behörden und Rettungsdienste ist voll entbrannt.
Das Wettrennen um den Milliardenauftrag für ein abhörsicheres digitales Tetra-Mobilfunknetz für die bundesdeutschen Behörden und Rettungsdienste ist voll entbrannt. Jetzt hat sich die Telekom-Tochter T-Systems aus der Deckung gewagt und bietet sich als Generalunternehmer mit dem US-Hersteller Motorola als Techniklieferanten an.
T-Systems betreibt bereits den Informationsverbund für die Niederlassungen von Regierung und Behörden in Berlin und Bonn sowie Kommunikationsinfrastruktur in drei Bundesländern. Motorola erscheint der Telekom offenbar als geeigneter Partner, weil die Amerikaner bereits ähnliche Netze in 39 Ländern aufgebaut haben.
Tetra, kurz für Terrestrial Trunked Radio, soll die analogen Funknetze ablösen, die eine sichere Kommunikation gerade in Krisensituationen nicht garantieren können. So sollen künftig die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und Bundesgrenzschutz auch miteinander sprechen können. In Aachen wurde im Sommer ein Pilotversuch abgeschlossen, der vor allem die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Einheiten demonstrieren konnte. Gerade das Explosionsunglück von Enschede hatte gezeigt, dass die Alarmierung von Rettungskräften auf der anderen Seite der deutsch-niederländischen Grenze und die Kommunikation vor Ort nicht ausreichend sind.
Die Investitionen werden derzeit auf 7 Milliarden Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren beziffert. Neben Motorola hat sich beispielsweise auch Nokia intensiv mit Tetra-Technik beschäftigt und hofft auf entsprechende Aufträge.