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Quo vadis, Nivadis?

Die niedersächsische Polizei kann ihre – vernetzte – Arbeit wieder aufnehmen. Ihr neues Vorgangs-Bearbeitungssystem ‘Nivadis’ war nach seiner Einführung zeitweilig zusammengebrochen: Blackouts, Langsamkeit bis zum Timeout und ständige Ausfälle machten den Beamten das Leben schwer. Die Fehlerquellen seien ausgeräumt, meinen die Entwickler des Landestechnik- und Beschaffungsamts und den Beratern von Mummert Consulting.
Zu den Engpässen sei es gekommen, weil man das System auf einen anderen Server und eine neue Plattform migriert habe, heißt es. Das 82,5 Millionen Euro teure Projekt soll bis zum kommenden Sommer auf über 11.000 Arbeitsplätzen im Einsatz sein und die Arbeit der Polizei nachhaltig verbessern.

So sollen die Beamten mit der deutschlandweit größten Linux-Installation bald doch noch besonders schnell Berichte und Statistiken auswerten und damit auf signifikante Häufungen reagieren können. Bislang wurden aber vor allem Klagen der Beamten über schlechte Handhabbarkeit und permanente Ausfälle laut.

Der Mitarbeiter eines ehemaligen Technikpartners der Behörde, hat über lange Jahre hinweg die Polizei in Niedersachsen mit Softwareprodukten für die Kommunikation mit Siemens-Großrechnern beliefert. Für ihn ist die jetzt eingesetzte Neuentwicklung “nur ein weiterer Fall von einer langen Liste an Negativbeispielen, bei denen große Planungsstäbe für teures Geld an der Praxis und an den Benutzern vorbei entwickeln”.

Mittelständische Firmen mit guter Expertise und der entsprechenden Erfahrung blieben hingegen auf der Strecke, so der Software-Fachmann. Seiner Ansicht nach könnten viele Fehler vermieden werden, wenn man die Administratoren und Entwickler der Altsysteme stärker in die Planung der neuen Technik mit einbezieht. Es sei vor allem wichtig, derartige Systemumstellungen in überschaubaren Projekten evolutionär zu entwickeln und nicht zu revolutionieren.

Silicon-Redaktion

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