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Die Telekom lässt sich nicht einfangen

Die Telekom führt den Telekommunikationsmarkt immer noch an. Trotz Öffnung des Telefonmarktes betreibt der Ex-Monopolist im Telefongeschäft weiterhin 96 Prozent der Haushalts-Anschlüsse, 97 Prozent der DSL-Zugänge und wickelt 68 Prozent der Festnetz-Verbindungen ab. Das besagt die Studie “Branchenkompass Telekommunikation” von Mummert Consulting und dem F.A.Z.-Institut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Den Konkurrenzanbietern ist es demnach selbst fünf Jahre nach der Deregulierung im Jahr 1998 noch nicht gelungen, zum Marktführer aufzuschließen.
Nach Angaben der Analysten sind die Telekom-Konkurrenten selbst Schuld: Sie haben die Entwicklung verschlafen. Als Paradebeispiel nennen die Marktforscher die Rechnungsstellung. Obwohl allgemein bekannt ist, dass die Telekom spätestens ab 2006 nicht mehr die Verbindungsentgelte für andere Anbieter eintreiben will, seien die Mehrzahl der Wettbewerber völlig konzeptlos und unvorbereitet in Hinblick auf eine eigene Abrechnung. Mehr als jeder dritte Festnetz-Anbieter hat der Studie zufolge bislang keine Vorbereitungen für die eigene Rechnungsstellung getroffen. Unter den Internet-Providern sind es sogar mehr als die Hälfte.

Statt endlich die Fäden in die eigene Hand zu nehmen beklagen sich die Anbieter dagegen über die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) und schieben dieser den schwarzen Peter zu: 16 Prozent der Befragten sehen in der RegTP das größte Problem der Branche. Nach Ansicht vieler Befragter habe sie versagt, da die Führungsposition der Telekom kaum schwächer wird. In der Telekom selbst sehen nur 12 Prozent die entscheidende Branchensorge und an die eigene Nase fasst sich erst recht keiner. Dabei ist offensichtlich gerade das eigene Versagen der Anbieter in Hinblick auf die Organisation eine entscheidende Marktbremse.

Silicon-Redaktion

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