Oracle bestimmt schon mal Peoplesoft-Vorstandsmitglieder
Mit einem neuen Schachzug geht der Softwarekonzern Oracle vor, um die Waagschalen zugunsten der Übernahme von Konkurrent Peoplesoft zu bewegen.
Mit einem neuen Schachzug geht der Softwarekonzern Oracle vor, um die Waagschalen zugunsten der Übernahme von Konkurrent Peoplesoft zu bewegen. Vier neue Mitglieder für den Peoplesoft-Vorstand will das Unternehmen auf eine Kandidatenliste stellen, die dann nach Peoplesofts Hauptversammlung im Juni kommenden Jahres für die Übernahme votieren sollen.
Diese Alternativ-Liste werde im Januar eingereicht und soll die Aktionäre überzeugen. Eine neue Regel bei Peoplesoft, die besagt, dass die Liste der gewünschten Kandidaten nicht mehr wie bislang 20 bis 60 Tage vor der Wahl, sondern 120 Tage davor vorliegen muss, sollte offenbare solche Schachzüge erschweren. Für Oracle war dieses Hindernis jedoch nicht unüberwindbar: Im Januar beginne auch eine Art Wahlkampf für die vier, sagte Safra Catz, bei Oracle Executive Vice President in einer Telefonkonferenz mit Analysten.
Laut einer Meldung des Wall Street Journal sagte sie: “Wir mussten unsere Liste unabhängiger Kandidaten jetzt einreichen, die Wahl findet dann zu einem späteren Zeitpunkt statt.” Doch auch wenn es dem Konzern gelingen sollte, die vier von insgesamt acht Vorstandssitzen, die nun zur Wahl stehen, zu ergattern – es ist offenbar fraglich, ob sich die erforderliche Mehrheit der Aktionäre hinter die Pro-Fusions-Vorstände stellen wird. Ferner stehen noch die Entscheidungen zweier relativ mächtiger Organe aus, die alles kippen können: Die US-Börsenaufsicht und die EU-Kartellrichter müssen noch überlegen, ob sie der Mega-Fusion im Sinne des freien Wettbewerbs und des Fairplay am Markt zustimmen wollen. Es ist noch unklar, ob auch nur eine der Entscheidungen vor der Hauptversammlung fallen wird.