Das Finanzministerium in Tel Aviv hat alle israelischen Behörden angewiesen, bis auf weiteres keine Produkte von Microsoft einzukaufen. Die Regierung setzt damit eine Entscheidung des Kartellamts um, das den amerikanischen Softwarekonzern vor kurzem offiziell als Monopolist einstufte. Microsoft hatte sich aber auch durch eigene Entscheidungen offenbar Gegner im Land geschaffen.
Den israelischen Behörden ist nun untersagt, selbst Software-Updates zu beschaffen. Das Arbeitsministerium in Tel Aviv kündigte bereits an, auf 550 seiner rund 700 Clients ab sofort mit der frei verfügbaren Suite OpenOffice zu arbeiten. Damit ist auch eine Unterstützung von Hebräisch und anderer Sprachen möglich, die von rechts nach links geschrieben werden.
Bisher hatte sich die Verwaltung offenbar mit den eingeschränkten Möglichkeiten von Microsofts Office abgefunden. Seitdem aber Apples Mac OS X auch Unterstützung für wenig verbreitete Sprachen und deren Schrift bietet, änderten sich die Ansprüche. Microsoft soll eine Anpassung aber mit Hinweis auf die vergleichsweise hohen Kosten abgelehnt haben. Weil OpenOffice im Quellcode vorliegt, können Anpassungen an regionale Besonderheiten von Entwicklern vor Ort übernommen werden.
Darüber hinaus kommentierte die israelische Microsoft-Niederlassung die Entscheidung des Landesarbeitsamtes mit dem Hinweis, OpenOffice sei “unreif und noch nicht bewährt”. Die Funktionalität befinde sich “bestenfalls auf dem Stand von Office 97”.
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