Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass sich Deutschlands IT-Manager in Zeiten schrumpfender Budgets immer stärker für Open-Source-Software zu erwärmen scheinen. Was im Bereich der Server-Betriebssysteme begann und allmählich auf den Desktop überschwappt, scheint nun auch endlich den Markt für Content-Management-Systeme (CMS) erreicht zu haben.
Die 2500 Teilnehmer des Rating- und Meinungsportals Benchpark.com haben mit der Content-Management-Lösung ‘Typo 3’ nun erstmals ein Open-Source-System unter die Top-3 gewählt. In dem tagesaktuellen Ranking von rund 450 Content-Management-Lösungen schaffte ‘Typo 3’ es zwischenzeitlich sogar bis auf Platz 2 in der Gruppe der Mid-/Highend-Systeme. Von den Wertungskriterien Produkt, Beratung, technische Kompetenz, Preis/Leistung schneiden Open-Source-CMS lediglich in Support und Implementierung unterdurchschnittlich ab.
Dennoch, so verraten die Benchpark-Ratings, halten immer mehr Open-Source-CMS-Systeme Einzug in deutsche Unternehmen und machen bekannten kommerziellen Lösungen das Terrain streitig. “Entscheidender Faktor für den Einsatz einer Software sind die Gesamteinsatzkosten”, sagt Steffen Schöne, Geschäftsführer der Webagentur Bartels Schöne und Anbieter des Open Source-CMS Conpresso. “Da die Implementierungskosten von Open Source Content Management Systemen erfahrungsgemäß nicht deutlich über denen proprietärer Systeme liegen, ergibt sich durch das Fehlen von Lizenzkosten oft ein deutlicher Vorteil.” Dieser monetäre Benefit sei es dann auch, der immer mehr Unternehmen dazu bewege, selbst bereits fest implementierte, proprietäre CMS-Lösungen durch Open-Source-Alternativen zu ersetzen.
Doch die Vorteile eines Quellcode-offenen Content Management gehen weit über die finanziellen Aspekte hinaus. Eng verknüpft mit dem Kostenaspekt ist die breitere Installationsbasis von Open-Source-Systemen. “Diese führt im Allgemeinen dazu, dass die Systeme durch die breite Anwenderzahl besser getestet sind”, ergänzt Schöne. “Der Zugriff auf den Quellcode bietet die Möglichkeit zu eigenen Modifikationen sowie beliebigen, oft auch umfangreichen individuellen Anpassungen, Funktionsergänzungen und eigenhändigen Fehlerbehebungen.” Auch die Möglichkeit, sicherheitsrelevante Anpassungen selbst durchzuführen, sei nicht zu verachten.
Damit gewährt Open Source zusätzliche Flexibilität hinsichtlich der Dienstleister-Auswahl für die Anpassung der Software oder des Wechsels eines Dienstleisters. Während bei proprietären Systemen die Anpassung in der Regel durch wenige zertifizierte Partner sichergestellt werden muss, kann bei Open-Source-Software jeder qualifizierte Dienstleister – intern oder extern – Anpassungen vornehmen.
Noch bestehende Vorbehalte gegenüber Open-Source-CMS beschränken sich daher oftmals auf Allgemeinplätze wie das von proprietären Anbietern viel zitierte Defizit an Support und Gewährleistung. Beim Einsatz eines proprietären Systems werden in der Regel Wartungsverträge abgeschlossen, über die zumindest Basis-Support sichergestellt werden kann. Open-Source-Systeme hingegen bedienen sich in der Regel des Internet als offener Support-Plattform. “Es empfielt sich daher, bei der Entscheidung für eine Open-Source-Lösung einen Blick auf die Breite und Aktivität der Entwickler- und Anwendergemeinde zu werfen”, empfiehlt Steffen Schöne.
Er weiß auch von weiteren Ängsten vor dem Einsatz von Open-Source-CMS zu berichten: ein fehlendes Vertragswerk und die fehlende Gewährleistung, aber auch mangelnde Unterstützung im Rahmen des Implementierungsprozesses. “Der Entwickler des Systems steht nicht in jedem Fall mit Leistungen zur Anpassung zur Verfügung”, erklärt Schöne. “Positive Erfahrungen lassen sich hier allerdings mit Open-Source-Produkten machen, die auf Standardtechnologien basieren. Im diesem Bereich existieren ausreichende Entwicklerkapazitäten, um auch eine Anpassung sicherzustellen.”
Eine detailliertes Ranking der populärsten CMS-Systeme finden Sie hier. Registrierte silicon.de-Leser profitieren von einer Ermäßigung von 12 Prozent bei einer kostenpflichtigen Anmeldung für Benchpark.com.
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