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Microsoft bestellt ‘Anti-Open-Source-Beauftragten’ für Europa

Offenbar um die Entscheidung der EU-Kartellwächter auf politischem Wege zu beeinflussen, hat der Betriebssystemkonzern Microsoft nun einen Posten besetzt, der sich gegen den Drang zu Open Source wenden soll. Ein eigener Beauftragter für “bessere Beziehungen zu den europäischen Regierungen” wurde nun mit weitereichenden Befugnissen ausgestattet, melden US-Medien.
Jonathan Murray hat in der Ebene eines Senior Executive nun den Titel National Technology Officer und soll sich in Zürich niederlassen – und wird pikanterweise mit Barbara Gordon durch eine Ex-Sun-Mitarbeiterin auf seinem ehemaligen Posten ersetzt. Der vormalige Sales-Manager im weltweiten Großkundenbereich werde sich fortan um eine “bessere Beziehung zum öffentlichen Sektor in ganz Europa” kümmern. Das sagte eine Unternehmenssprecherin, nachdem offenbar schon am Freitag auf der Messe Linuxworld die Neuigkeit durchgesickert war. Parallel dazu soll Peter Moore, Chief Technology Officer und General Manager Technical Sales, dieselbe Position für den asiatischen Markt ausüben.

Der Schritt kommt angesichts der zunehmenden Popularität von Linux-Produkten bei öffentlichen Einrichtungen in China und Deutschland nicht überraschend. US-Analyst Rob Helm wird beispielsweise mit den Worten zitiert, dass Microsoft weltweit im öffentlichen Bereich Absatzschwierigkeiten habe. Seiner Ansicht nach gehe es dem Konzern nun darum, die Leute davon zu überzeugen, dass es durchaus politisch korrekt sei, Microsoft einzusetzen.

In den Anfang dieser offenbar als Image-Kampagne gedachten Bestellung eines “Microsoft-Botschafters bei den Regierungen” fällt die Nachricht, dass ein ehemaliger Microsoft-Mitarbeiter zu 17 Monaten Gefängnisstrafe verurteilt worden ist. Er hat an Freunde und Bekannte, die offenbar mit dem Einsatz von Microsoft-Produkten weniger Probleme haben als die Verwaltungen in Europa, gestohlene oder auch kopierte Software im Wert von insgesamt 6 Millionen Dollar vertrieben. Im Januar stehen weitere Prozesse gegen Mitarbeiter an, die den Konzern um bis zu 17 Millionen Dollar geschädigt haben sollen.

Silicon-Redaktion

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