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Streit mit Microsoft macht Teenager reich – oder doch nicht?

Für alle, die möglichst schnell möglichst reich werden wollen, gibt es ein neues Rezept: Man nehme eine pfiffige Idee, die ein wenig an der Eitelkeit des Software-Giganten Microsoft kratzt, streite ein wenig mit den Anwälten (ganz wichtig: klein beigeben bevor es unangenehm wird!) und versteigere den so entstandenen Schriftwechsel im Internet. Gewinnprognose: über 200.000 Dollar. Dieser Traum aller virtuellen Marktschreier wurde letztes Wochenende von Minute zu Minute ein bisschen wahrer – bis die Seifenblase gestern platzte.
Der 17-Jährige hatte sich mit Microsoft um seine Domain mikerowesoft.com gestritten und geeinigt: der Schüler bekam am Ende eine Xbox und ein paar Seminare. Offenbar hatte sich Microsoft aber nicht schriftlich versichern lassen, dass der 17-Jährige keine weiteren Informationen über den Fall verbreiten dürfe – und der stellte prompt sämtliche Unterlagen zu dem Streit bei eBay ein. Zwischenzeitlich lag das Angebot bei über 200.000 Dollar, die Auktion endet erst in drei Tagen.

Gut möglich, dass Mike Rowe vom Erfolg seines Konzepts selbst ein wenig überrascht war – und etwas misstrauisch wurde. Er forderte gestern die Bieter auf, ihre Identität preiszugeben. Und fand dabei heraus, dass es sich bei den Meistbietenden vermutlich um Betrüger handelte. Also ließ er im Laufe des Montags alle Angebote entfernen und steht wieder mit seiner Forderung nach einem Mindestgebot von 500 Dollar alleine da.

Ursprünglich hatte Mike Rowe von Microsoft 10.000 Dollar für seine Domain gefordert. Wahrscheinlich ist der Teenager inzwischen froh, das er das Geld nicht bekommen hat, mit dem er vermutlich auch zum Schweigen verdonnert worden wäre. Trotzdem wird sich erst noch zeigen müssen, ob ermit seinem Material tatsächlich reüssieren kann, und ob sich der Software-Gigant derart an der Nase herumführen lässt. Die Eitelkeit des Unternehmens könnte durchaus zu einem neuen Streit führen.

Silicon-Redaktion

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