Die europäischen Mobilfunkfirmen lassen sich einen beträchtlichen Teil der Gewinne entgehen, die ihre Pendants in den USA und Asien mit Textnachrichten machen. Für die meisten Kunden werden die Preise hierfür als zu hoch empfunden, weshalb sie die entsprechenden Services seltener nutzen. Somit haben sich Interessengruppen in einigen Ländern gebildet, die zum Teil einen erheblichen Einfluss geltend machen, um den Unternehmen die als überhöht betrachteten Preise auszutreiben.
In Italien, Spanien, Frankreich und Großbritannien, so meldet das Wall Street Journal, haben sich entsprechende Organisationen zu regelrechten Lobbies zusammengeschlossen. In Frankreich wird der Gruppe UFC-Que Choisir bescheinigt, dass sie neben den Geldern auch regulatorische Maßnahmen anschieben könnte, um das Pricing gesetzlich zu verändern.
Julien Dourgnon wird als Sprecher der Verbraucher zitiert mit den Worten: “Französische Kunden bezahlen jedes Jahr für das Versenden von Textnachrichten etwa 400 Millionen Euro zuviel an die Provider, auf europäischer Ebene sprechen wir also von einem Mehraufwand im Milliarden-Euro-Bereich.” Die Gewinnspanne für die Firmen liege derzeit bei 82 Prozent für die Nachrichten. Sie soll nach dem Willen der Kunden auf 47 Prozent sinken. Dann würden auch mehr Kurznachrichten verschickt.
Die Mobilfunkunternehmen verzichten Studien zufolge einstweilen auf ganz erhebliche Gewinne. So könne, seit sich beispielsweise das Versenden von SMS als salonfähig in Vorstandsetagen erwiesen habe, bis zu 15 Prozent der Umsätze mit Textnachrichten verdient werden. Das scheint allerdings nur dann gut zu funktionieren, wenn Preis und Leistung stimmen.
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