Der wegen Herunterladens von Film- und Musikinhalten angeklagte Norweger Jon Johansen hat sich zu den neuen Vorwürfen geäußert. Die Anschuldigung, er habe ein so genanntes Code-Cracking-Programm entwickelt, mit dem urheberrechtlich geschützte Inhalte “geknackt” werden können, wies er zurück.
Ihm wird vorgeworfen, Songs aus dem kostenpflichtigen Musik-Download-Dienst iTunes der Computerfirma Apple geknackt zu haben. Grundlage der Vorwürfe, für die er nächste Woche vor einem Osloer Gericht erscheinen muss, ist ein Programm, das das Kopieren von DVDs und, so die Vorwürfe der Motion Picture Industry Association of America mit Sitz in Hollywood, auch Musiktiteln möglich macht. Er setzt in einer Stellungnahme darauf, dass nicht das von Apple praktizierte Rechte-Management mit einer geringen Gebühr für den Download ein gangbarer Kompromiss sei, sondern vielmehr ein freies Kopieren für den Privatgebrauch, so genanntes “fair use”, der richtige Weg sei. Er hat vor, seine Rechte als Verbraucher weiterhin wahrzunehmen.
Der bereits im Alter von 15 Jahren aktiv gewesene 20-jährige Programmierer hatte seine “Karriere” mit dem Knacken von DVDs begonnen, was ihm den Titel “DVD-Jon” eingebracht hatte. Bereits im Januar hatte Hollywood, vertreten durch die Anwälte der Filmindustrie, einen Prozess gegen den Programmierer verloren. Ihnen sei nicht gelungen, zitiert Reuters den Anwalt des Beklagten, diesem nachzuweisen, dass sein Programm ‘DeCSS’ für das illegale Kopieren von DVDs von ihm oder anderen verwendet worden sei. Allein die technische Möglichkeit aufzuzeigen, so die Richter damals, sei noch keine Straftat.
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