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Enterprise Content Management steht vor einem Boom

Das Interesse an Lösungen für das Enterprise Content Management (ECM) scheint kräftig zu wachsen; vor allem im nächsten Jahr dürfen sich die Anbieter über volle Auftragsbücher durch europäische Kunden freuen. Das ist das Ergebnis einer Studie der britischen Marktforscher von Rethink Research unter CIOs europäischer Firmen. Denn obgleich zwei Drittel der Befragten angaben, noch über kein ECM-System zu verfügen, haben 60 Prozent dieser IT-Manager bereits konkrete Pläne für die Einführung binnen kurzer Zeit.
In Deutschland scheint die Software noch am meisten ein Thema zu sein: 37 Prozent der Befragten gaben demnach an, ein solches ECM-System zu nutzen. In Frankreich beantworteten 29 Prozent diese Frage mit “Ja” und in den Benelux-Staaten 17 Prozent; überraschenderweise sind die Technik-affinen Skandinavier mit 7 Prozent hier die Schlusslichter. Aber sie wollen offenbar kräftig aufholen: So sind mit 50 Prozent die Hälfte der in diesen Ländern befragten DV-Leiter bereit, schon im nächsten Jahr in solche Technik zu investieren.

Produkte übergreifend kritisierten die CIOs, dass sie Schwierigkeiten mit den Systemen im Unternehmen hätten: Der ROI sei schwer zu ermitteln und der Vorstand somit schwer vom Einsatz von ECM zu überzeugen. Und: Innerbetriebliche Wissensinseln seien schwer aufzubrechen, was ECM bekanntlich wenig effektiv macht.

Wie die Branchenforscher bei einer Umfrage unter hundert IT-Leitern von Großunternehmen, Verwaltungen und Banken festgestellt haben, kommt Documentum in Europa auf Platz eins bei den am meisten verbreiteten ECM-Installationen, gefolgt von Vignette-Lösungen und Software von Interwoven. Auf Platz vier mit 33 Prozent sind reine Ixos-Installationen zu finden. Installationen von Opentext, die kürzlich Ixos übernommen haben, finden sich laut Studie noch weiter hinten auf der Liste.

Gemessen wurde auch die Zufriedenheit mit der eingesetzten Lösung: Genau ein Viertel der ECM-Praktiker würde “definitiv wieder” bei demselben Hersteller einkaufen, 55 Prozent würden “wahrscheinlich wieder” dieselbe Lösung holen. Das ist für den Softwarebereich eine hohe Zufriedenheitsrate. Das gilt demnach jedoch nicht für die Ixos-Kunden: Zwei Drittel, so heißt es, würden nicht mehr bei dem deutschen Unternehmen einkaufen, das kürzlich von Opentext übernommen wurde.

Ixos aber wehrt sich gegen solche Zahlen. Stefan Huth, Marketing Direktor bei Ixos Deutschland: “Wir kennen zu diesem Zeitpunkt weder die Datengrundlage noch die Methode noch den Auftraggeber der CIO-Umfrage von Rethink Research. Aber wir kommen auf der sehr breiten Grundlage einer von der Bochumer Unternehmensberatung Dr. Bergmann Dr. Rohde & Consulting Group im Auftrag von Ixos durchgeführten Studie zu einer völlig anderen Einschätzung.”

Dazu, so der Manager weiter,  wurden Anfang 2003 knapp 400 Interviews mit reinen Ixos-Kunden aus Deutschland, der Schweiz, Großbritannien und den USA geführt. Er zitiert daraus: “98 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass sie weiterhin mit Ixos zusammenarbeiten wollen, 60 Prozent haben sogar vor, die Zusammenarbeit auf weitere Abteilungen und Bereiche auszudehnen. Nicht zuletzt auf der Basis dieser Zufriedenheit ist es uns gelungen, unseren Umsatz im letzten Quartal weltweit um 16 Prozent zu steigern.” Das Unternehmen wird jedoch, so Huth weiter, die Ergebnisse der Studie von Rethink Research hinterfragen.

Silicon-Redaktion

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