Deutsche Softwareindustrie bietet Filetstücke für Investoren
Die IT-Unternehmen in Deutschland erleben derzeit eine Übernahmewelle, die sich im kommenden Jahr sogar noch verstärken könnte.
Die IT-Unternehmen in Deutschland erleben derzeit eine Übernahmewelle, die sich im kommenden Jahr sogar noch verstärken könnte. Investmentgesellschaften und IT-Konzerne vor allem aus den USA äußern sich positiv über den Markt in der Bundesrepublik – kleinere Spezialanbieter seien derzeit zu günstigen Preisen zu haben, so Savio W. Tung von Investcorp im Handelsblatt.
Investcorp beteiligte sich beim Sicherheitsspeczialisten Utimaco. General Atlantic Partners übernahm im Sommer den IT-Dienstleister TDS, Opentext will Ixos übernehmen und Novell hat Suse Linux geschluckt. Deutsche Unternehmen seien besonders innovativ, meint Hector Ruiz, Chef des Halbleiterherstellers AMD, der in Dresden 2,4 Milliarden Dollar für eine zweite Fertigung investiert. Allerdings, so Ruiz, habe er den Eindruck, die Deutschen könnten die Qualität ihrer IT-Unternehmen gar nicht recht schätzen.
Beobachter wie Herbert Weber vom Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik sehen die Bundesrepublik als besonders starken Standort für Anbieter von Spezialanwendungen. Bei Standardsoftware seien Asien und die Vereinigten Staaten dagegen haushoch überlegen. Deshalb müsse die Softwareindustrie hierzulande auch aufpassen, durch Auslagerung nach Osteuropa nicht von einer Expansionswelle überrannt zu werden, die später von Ost nach West zurückschwappt. Auch Indien habe enorme Kapazitäten bei Forschung und Entwicklung aufgebaut, sodass der Status Quo nicht als gesichert angesehen werden könne.