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Wegwerf-DVD landet endgültig im Mülleimer

Vor wenigen Monaten noch wurden Wegwerf-DVDs als die Revolution des Videoabends gepriesen. Einmal geöffnet hatte man 48 Stunden Zeit den Film zu gucken – danach zerstört sich die DVD von selbst und wandert, gemeinsam mit leeren Chipstüten und Cola-Dosen, in den Müll. Der lästige Weg zurück zur Videothek entfällt, ebenso wie eine mögliche Strafgebühr, weil man die Abgabefrist mal wieder vertrödelt hat. Doch das anfangs bejubelte Konzept geht nicht auf – die erste US-Handelskette hat die Einweg-DVD jetzt aus dem Sortiment geworfen.
Es sieht nicht gut aus für die vakuumverpackten Scheiben, die 48 Stunden nach dem Öffnen durch den Kontakt mit Sauerstoff unlesbar werden. Die texanische Drogerie-Kette HEB nimmt die so genannte ‘EZ-D’ wieder aus dem Programm. “Sie passte nicht gut zu uns”, sagte eine HEB-Sprecherin. “Unsere Kunden haben sich einfach nicht dafür interessiert.”

Als erstes großes Hollywood-Studio hatte der Disney-Ableger Buena Vista Home Entertainment etwa 30 Filme auf Wegwerf-DVDs getestet. Blockbuster wie “Bridget Jones”, “Chicago” oder “Sweet Home Alabama” sollten die Käufer locken. Ohne Erfolg. Grund für die Zurückhaltung dürfte in erster Linie der höhere Preis von sieben Dollar gegenüber DVD-Leihgebühren sein. US-Videotheken verlangen meist weniger als fünf Dollar für den fünftägigen Verleih einer DVD.

Bei Umweltschützern sorgt der Flop für Jubelstimmung. “Wir betrachten das als großen Sieg”, sagte der Sprecher einer Umweltinitiative. “Wir fordern alle anderen Märkte auf, dem Beispiel von HEB zu folgen”. Derweil versucht Buena Vista, die Müll-DVDs wieder einzusammeln – mit einer umweltpolitisch fragwürdigen Taktik. Wer sechs bereits unlesbar gewordene Scheiben einschickt, bekommt als Belohnung gratis einen neuen Wegwerf-Film zugeschickt.

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Silicon-Redaktion

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