Suns Linux-Desktop bekommt bei Testern gute Noten
Die Kompilation aus Linux-Betriebssystem und Office-Anwendungen soll für Unternehmen eine günstigere Alternative zu Windows-PCs darstellen.
Nächsten Monat soll das ‘Java Desktop System’ (JDS) von Sun Microsystems ausgeliefert werden. Die Kompilation aus Linux-Betriebssystem von Suse, StarOffice 7, den Outlook-kompatiblen Mail-Client von Ximian, sowie Mozilla-Browser und Real Player soll für Unternehmensumgebungen eine günstigere Alternative zu Windows-PCs darstellen. Ersten Tests zufolge stehen die Chancen dafür gut.
Die US-Medien OSNews.com und eWeek hatten in den letzten Tagen die Gelegenheit, die Umgebung auf Herz und Nieren zu prüfen und eine erste Beurteilung abzugeben. Sie fiel trotz einiger Bugs durchaus positiv aus. Bei eWeek erzielte die Suite in den Kategorien Sicherheit und Vielseitigkeit sogar die Höchstnote, während sie in Sachen Nutzbarkeit, Performance, Interoperabilität, Skalierbarkeit und Administrierbarkeit immerhin die Note ‘Gut’ bekam.
Beide Medien betonen, dass JDS für zentral verwaltete und stabile Umgebungen in Unternehmen gedacht ist und dass es sich immerhin um die Version 1.0 handelt – was für eine gewisse Nachsicht sorgen dürfte. Verbesserungswürdige Features und Bugs gab es natürlich auch jede Menge, doch “sie ist sicherlich eine gute Alternative zu Windows für den Einsatz im Unternehmen”, schreibt OSNews.com. Insbesondere die Dreingabe von StarOffice 7 und der Preis von 100 Dollar pro Workstation und Jahr inklusive Updates und Support mache das Paket attraktiv.
Bemängelt wurde die etwas aufwändige Installationsroutine der sechs CDs umfassenden Suite sowie die Tatsache, dass das User-Interface KDE nicht unterstützt wird (JDS nutzt Gnome). Letztere mache den Betrieb von Software, die KDE-Features enthält, nicht sehr einfach, da zuerst entsprechende Erweiterungen nachinstalliert werden müssen. Auch der Betrieb mit einigen Netzwerkkarten sei beim Test problematisch gewesen, weil einige Treiber von Suse noch Bugs aufweisen.
Die restliche Kritik bezieht sich mehr oder weniger auf Dinge, die für eine 1.0-Version typisch sind. Dazu gehören die teilweise uneinheitliche Optik der Anwendungen oder die Tatsache, dass StarOffice Word-Dokumente mit mathematischen Symbolen nicht richtig importiert. Angetan waren die Tester allerdings von der Stabilität des Systems, die laut OSNews.com besser ist alle anderen getesteten Linux-Desktops.