Regierungen und Verwaltungsstellen, die E-Government-Lösungen einführen wollen, tun dies meist aus Kostengründen. Doch die Tatsache, dass der Fiskus nun mal gern im Bettelgewand herumläuft, darf nicht das Hauptargument für die Einführung sein. Der Mehrwert dabei ist vielmehr eine höhere Transparenz, Zeitersparnis und eine größere Kundenzufriedenheit. Das besagt zumindest eine Studie des Management-Beratungsunternehmen A.T. Kearney, das weltweit viele Verwaltungsstellen zu seinen Kunden zählt.
Dafür haben die Fachleute 52 Tiefeninterviews mit E-Government-Praktikern und Verwaltungsstellen geführt, die solche Lösungen noch nicht einsetzen; auch in Deutschland seien Ämter befragt worden. Und auch wenn die hier befragten Stellen mit 13 Prozent weit hinter den E-Government-Praktikern aus Australien, Kanada und Neuseeland (jeweils 27 Prozent setzen hier solche Lösungen ein) liegen, so ist man hierzulande doch im europäischen Maßstab führend.
Die Motive für den Einsatz sind jedoch überall dieselben, so heißt es: Die Staatsdiener ersticken offenbar unter einem hohen Performance-Druck, der von ihnen fordert, weitaus bessere Leistungen bei viel weniger Kosten zu liefern. Um diesen Spagat zu schaffen, würden viele Verwaltungsstellen mit digitalen Unterstützungsmöglichkeiten liebäugeln. Doch echtes E-Government müsse weiter gehen. Terry Luettinger, Leiter von A.T. Kearney Government Practice Nordamerika, fasst zusammen: “Es geht um Geschwindigkeit, Flexibilität und Reaktionsvermögen.” Um dies zu erreichen seien weniger teure und langwierige Großprojekte gefordert, sondern: “Veränderungen in der Organisation, Ausbau von Führungsqualitäten, Beachtung einer eigenen ‘Firmen’-Kultur, eine Kundendienst-Atmosphäre, E-Government-Lösungen und das Verwalten von messbaren Leistungen.”
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