Sicherheitsfirmen warnen vor drei unabhängigen Sicherheitslücken in Linux-Betriebssystemen. Dadurch können normale User völlige Kontrolle über einen Linux-Server oder eine Workstation erlangen. Zwei der drei Fehler finden sich im Kernel, dem Kernstück des Linux-Betriebsystems und zwar in allen aktuellen Versionen, wie die polnische Sicherheitsfirma iSEC Security Research mitteilte. Der dritte Fehler findet sich in einem Kernel-Modul, das 128-Bit-Videokarten unterstützt.
Gerade bei Servern ist es ein großes Problem, wenn User ihre Rechte zum Root ausweiten können – das ist unter Linux der Administrator, der alle Rechte für das System besitzt. Insbesondere weil Linux gerade in diesem Bereich sehr verbreitet ist und natürlich auch viele kritische Unternehmensprozesse über diese Server laufen. Den Fehler kann nur ein lokaler User ausnützen, daher sind die Lecks nicht ganz so kritisch.
Für Alfred Huger von Symantec sind die Fehler, die in letzter Zeit in dem Open-Source-Betriebssystem aufgetaucht sind, ein Zeichen, dass die “Viele Augen”-Theorie vielleicht doch nicht so ganz wasserdicht ist. Diese besagt, dass viele Augen mehr sehen als einzelne Programmierer, und in Linux wird zunächst der Quellcode veröffentlicht, bevor es eine endgültige Version freigegeben wird und daher die meisten Fehler eigentlich gesichtet werden müssten. Doch die Fehler der letzten Monate zeigten, so Huger in amerikanischen Medien, dass die Mehrheit der Entwickler keine Lust habe, alten Code zu überarbeiten.
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