Damit CDs und DVDs nicht mehr wie bisher nur zu 50 Prozent mit Inhalten gefüllt sind, hat sich ein Start-up daran gemacht, diesen ungenutzten Platz zu beschreiben. Die Firma One Disc mit Sitz in Dalls, Texas, ist nach Aussagen von President James Wilson dabei, mit größeren Musik- und Filmgesellschaften zu verhandeln. Damit sei eine Scheibe, die bei einem bekannten Film sowohl die DVD-Formate des Films und eventuelle Szenen-Sequenzen und daneben, quasi auf der ‘B-Seite’, den Soundtrack des Films enthalte, nicht mehr unrealistisch.
Dass dies möglich ist und die Technik ausgereift, beweist laut der New York Times die Tatsache, dass bereits eine solche ‘Doppel-CD’ von der Interpretin Kathleen Edwards in den Regalen der US-Fachhändler liegt. Dabei sei die eine Seite mit drei Musiktiteln, die andere mit einer Reihe von Videos beschrieben. Die Technik dafür habe One Disc geliefert.
Bislang hatten Künstler ihre Multimediadaten auf erweiterten CDS abgespeichert, doch die “Platzverschwendung” geht nun One Disc als erstes Unternehmen derart radikal an. Schließlich, so heißt es weiter, sei die Qualität dieser rein auf PCs abspielbaren Zusatz-Daten lange nicht so gut wie die von DVDs. Umgekehrt hat die Musikindustrie kürzlich damit begonnen, DVDs mit CD-Titeln zu koppeln, um den Download aus irgendwelchen Internet-Börsen zu verhindern. Doch hier gibt es bislang nur Varianten mit zwei Silberscheiben, einer für die Musik und einer für die Bilddaten.
Für Josh Bernoff, Principal Analyst bei Forrester Research, liegt der Fall klar: “Die Musikindustrie hat den Kopfschmerz, dass der Preis für die Plastikscheibe mit Musik ständig fällt.” Das soll nun durch die kombinierte Scheibe aufgefangen werden, denn ein neuer Mehrwert rechtfertige neue Preise. Wilson sieht sich bereits im Geld schwimmen. Doch die Technologie wird auch von anderen eingesetzt: Warner Music hatte eigene Patente an die deutsche Firma DVD Plus verkauft, die inzwischen eigenen Angaben zufolge über 70 kombinierte CD/DVDs im Programm hat.
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