Die Diskussion um einen möglichen Umzug der Konzernzentrale des Chipherstellers Infineon ist noch nicht beendet. “Wir arbeiten weiterhin an unseren Steueroptimierungsplänen”, sagte jetzt ein Infineon-Sprecher in München und schränkte damit anders lautende Meldungen ein. Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin Focus berichtet, die Verlagerung von Kernbereichen des Konzerns ins Ausland sei auf absehbare Zeit verworfen worden.
Die bayerische Staatsregierung und die beteiligten Gemeinden hätten Infineon mit zahlreichen Zugeständnissen in Deutschland halten könne, so das Blatt. So soll Infineon für die in Neubiberg bei München geplante Zentrale ‘Campeon’ eine eigene Autobahnanbindung erhalten. Zudem habe die Staatsregierung zugesagt, wichtige Studiengänge für qualifizierten Mitarbeiternachwuchs zu erhalten. Für einen Betriebskindergarten soll es laut Focus-Informationen zudem staatliche Hilfen geben. Auch das will der Chiphersteller nicht bestätigen: “Es gab keine Verhandlungsrunden zum Thema Verlagerung”, so der Konzern-Sprecher.
Die Pläne für einen möglichen Umzug hatten im Frühjahr vor allem bei den Gewerkschaften für Empörung gesorgt. Als neuer Sitz der Konzernzentrale waren die Schweiz, die USA und Asien im Gespräch. In den vergangenen Monaten ist es jedoch in der Gerüchteküche um den Umzug deutlich leiser geworden.
Die Infineon Technologies AG hatte in den vergangenen drei Geschäftsjahren hohe Verluste eingefahren. Das soll sich im Geschäftsjahr 2003/2004 ändern – dann will Konzernchef Ulrich Schumacher wieder schwarze Zahlen schreiben. Gegenüber den Konkurrenten sieht er sich allerdings im Nachteil – wegen der hohen Steuerbelastungen in Deutschland.
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