Einem australischen Forscherteam ist es gelungen, über TV-Frequenzen mit einem 20-Watt-Sender 250Kbit/s schnelle Daten über eine Entfernung von 40 Kilometern zu übertragen. Über kürzere Distanzen sind Übertragungen über VHF bis zum Megabitbereich möglich. Bald schon könnte das Low-Budget Projekt ‘BushLAN’ an der Australian National University den Weg aus dem Labor in den australischen Busch finden. Denn die Technik scheint prädestiniert für dünn besiedelte Gebiete.
“Der schlechte Ruf, den niedrige Frequenzen für Datenübertragung haben, rührt daher, dass sie in schmale Bandbreiten aufgeteilt wurden”, erklärt BushLAN-Leiter Dr. Gerard Borg. Und Fernsehfrequenzen seien die einzigen im unteren Bereich des Spektrums, die sich für eine Breitbandanwendung eignen. Vor allem in ländlichen Gegenden sei der Einsatz denkbar, denn im städtischen Umfeld müsste die Frequenz von zu vielen Nutzern geteilt werden.
Das Forscherteam um Borg hat vor der Marktreife jedoch noch einige Hürden zu nehmen: Zunächst müssen die Daten von anderen Signalen, wie beispielsweise von Amateurfunkern, getrennt werden. Auch die Reichweite stellt ein Problem dar. Signale, die zu weit reichen, belegen Sendefrequenzen und vermindern die Zahl der verfügbaren Kanäle. Verfahren aus dem Mikrowellenbereich, die Signale auf eine Richtung auszurichten oder von anderen so abzugrenzen, dass gleiche Frequenzen in näherer Umgebung zugleich eingesetzt werden können, lassen sich bei dem VHF-LAN ebenfalls nicht realisieren.
So müssen die Forscher in einer Gratwanderung den richtige Wert zwischen Senderstärke und Datenübertragung finden. Doch bevor BushLAN das Labor verlässt, müssten, so Borg, alle möglichen Lizenzkonflikte mit den übrigen Nutzern des Spektrums aus dem Weg geräumt werden.
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